Politik:Fraktionswechsel nach Bürgerentscheid

In Alling verlässt Simone Stenzer die Freien Wähler und schließt sich der Bürgervereinigung an. Diese ist nun so stark wie CSU.

Von Manfred Amann, Alling

Im Gemeinderat hat sich nach dem Bürgerentscheid das Kräfteverhältnis verändert. Simone Stenzer hat ihre Mitgliedschaft bei der Dorfgemeinschaft der Freien Wähler aufgekündigt und ist zur Fraktion der Allinger Bürgervereinigung (ABV) gewechselt. Somit vertritt nur noch der Landtagsabgeordnete und Vizebürgermeister Hans Friedl die FW im örtlichen Gremium. Als Grund für den Übertritt gibt Stenzer an, dass sich das Verhältnis zu Friedl nach dessen Amtsübernahme als Zweiter Bürgermeister zunehmend abgekühlt habe.

Dass sie im Streit um die Errichtung des Kinderhauses Position für den Erhalt des alten Sportplatzes an der Parsberger Straße bezogen habe, während sich Friedl für den Bau eingesetzt habe, sei nicht der Grund für den Übertritt, habe ihr die allmählich gewachsene Entscheidung aber erleichtert. Zu Einzelheiten wolle sie sich nicht äußern und schon gar "keine schmutzige Wäsche waschen", sagte Stenzer zur SZ. Friedl führt dazu in einer schriftlichen Stellungnahme aus, dass Simone Stenzer nun vollzogen habe, was sich bereits im Vorfeld der letzten Kommunalwahl und danach abgezeichnet habe. Stenzer habe sich immer mehr zur ABV hingezogen gefühlt, "ein Austausch zwischen ihr und mir fand in der letzten Zeit nicht mehr statt".

Die unterschiedlichen Positionen zum Bau des Kinderhauses hätten vermutlich nur als "i-Tüpfelchen" den Ausschlag gegeben, die Fraktion zu wechseln. Stenzer freut sich auf die Zusammenarbeit mit den ABV-Vertretern im Gemeinderat, mit denen sie, seit deren Gründung vor der letzten Kommunalwahl, trotz manch unterschiedlicher Ansichten stets gut ausgekommen sei. Außerdem sei sie von den Mitgliedern der ABV "mit offenen Armen aufgenommen" worden. Dem Landtagsabgeordneten wünscht sie, nach der nächsten Kommunalwahl wieder im Bayerischen Parlament vertreten ist und hofft, dass trotz ihres Austritts eine konstruktive Zusammenarbeit im Gemeinderat möglich ist. "An mir soll es nicht liegen", so die 62-jährige. Durch den Wechsel ist die die ABV-Fraktion mit vier Gemeinderäten genauso stark wie die der CSU.

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