Süddeutsche Zeitung

Fotografie:Brucker Land im Bild

Sparkasse und Fotoklubs legen Kalender vor

Von Katharina Proksch, Fürstenfeldbruck

Zum dritten Mal in Folge gibt die Sparkasse Fürstenfeldbruck einen Sichtweisen-Kalender heraus. Gestaltet haben diesen der Germeringer Fotoclub und der Foto- und Filmclub Fürstenfeldbruck. Zwölf regionale Impressionen begleiten die Besitzer der Kalender durchs nächste Jahr. Ausgewählt wurden überwiegend Landschaftsaufnahmen, die das Brucker Land in den verschiedenen Jahreszeiten zeigen und auf Details aufmerksam machen. Momentaufnahmen, die Geschichten erzählen.

Eine für den Kalender typische Szene zeigt das Septemberblatt von Volker Rein: Ein Mähdrescher fährt über ein Sojafeld zwischen Olching und Emmering. Er lässt einen brachen Acker zurück und zieht Staub hinter sich her. Der Betrachter des Bildes Man scheint den Lärm der Maschine hören zu können. In goldenes Spätsommerlicht getaucht, die Wolken gleiten am zartblauen Himmel davon, hat es aber schon wieder etwas Romantisches. Wer weiß, vielleicht telefoniert der Landwirt in der Fahrerkabine gerade mit seiner Herzdame.

Ludwig Abele begleitete die Erstklässler bei ihrem alljährlichen Lichtertanz in der Grundschule Grafrath. Nach dem Tanz stellten die Kinder ihre Lichter auf das Farblabyrinth vor den Schuleingang. Das Novemberfoto zeigt die nassen Steine des Platzes, in welchen sich das flackernde Kerzenlicht spiegelt. Ein Mädchen kniet am Boden und zündet ihre Kerze erneut an. Das Dezemberblatt schmückt eine Weihnachtskrippe aus der Zeit um 1920, die Helga Zaunrith fotografiert hat. Entlang der Amper in einer alten Künstlervilla wurde diese Krippe entdeckt und von den neuen Besitzern liebevoll restauriert.

Dem Januar entsprechend ist das Motiv von Ludwig Abele. Das rote Tor bei Unteralting tritt aus der Schneelandschaft hervor. Daneben der große Baum in weiß gepudert, ein Nistkasten wartet auf die Brut im kommenden Frühling. Langsam schmilzt der Schnee: Volker Rein fing für den Februar den goldenen Sonnenuntergang ein. Der geschmolzene Schnee ließ den Pegel des Bachlaufs ansteigen, die Bäume spielgeln sich in der ruhigen Oberfläche. Rudolf Kärtner kündigt den Winter mit seinem Oktoberfoto fast schon wieder an: Die von den letzten Sonnenstrahlen beleuchteten Herbstblätter verteilen sich auf Wasser und Land rund um den Germeringer See.

Gleich zweimal liefert Angelika Peters mit ihren Aufnahmen einen Blumengruß ins Haus. Im März recken bunte Tulpen ihre Hälse auf einem Feld bei Puchheim in Richtung des blauen Himmels, Detailaufnahmen von Mohnblumen am Wegesrand bei Alling gibt es im August zu sehen. Auf Details setzte auch Harald Röh in seinem Maifoto: ganz genau sieht man den filigranen Körper der grün-blau schimmernden Libelle. Die dünnen Flügel mit dem Adergitter lassen das Grün der Amper durchschimmern. Im Juni schaut uns Bambi mit seinen großen, schwarzen Knopfaugen erschrocken an. Im Versteck zwischen hohem Gras am Germeringer See entdeckte es Steve Couch.

Aus verschiedenen Perspektiven zeigen Karl Fißthaler und Georg Müller das Kloster Fürstenfeld. Müller stieg in die Lüfte und fotografierte für den Juli das Kloster mit Parkanlage aus der klassischen Vogelperspektive. Auf der Aprilseite wurde der Kirchturm in Szene gesetzt. Zwischen den weiß blühenden Kastanienbäumen lugt er hervor. Der goldene Schnitt wurde dabei nicht ganz getroffen.

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Quelle:
SZ vom 30.10.2017
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