Fürstenfeldbruck:Boliden aus dem Drucker

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Die Schüler vom Graf-Rasso-Gymnasium machen sich von ihrem Formel-1-Auto ein Bild. (Foto: Jana Islinger)

Zwei Teams des Graf-Rasso-Gymnasiums beteiligen sich an diesem Samstag an den süddeutschen Meisterschaften des Wettbewerbs "Formel 1 an der Schule".

Von Verena Lohr, Fürstenfeldbruck

Wenn man das Internet nach der Frage durchforstet, welchen Beruf Kinder gerne in ihrer Zukunft ausüben möchten, dann sind es meist die gleichen Antworten. Tierarzt, Polizist, Lehrer, Pilot und einige mehr. Welche Berufe jedoch fast nie vorkommen, sind Ingenieur, Autobauer oder IT-Experte. Doch genau das antworten die diesjährigen Teilnehmer vom "Formel 1 in der Schule" vom Graf-Rasso-Gymnasium in Fürstenfeldbruck.

"Formel 1 an der Schule" ist ein multidisziplinärer, internationaler Technologie-Schülerwettbewerb für Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 19 Jahren. Ziel ist es, jungen Menschen die Themenfelder der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) auf spielerische Weise näher zu bringen und sie an eine technische Berufslaufbahn heranzuführen.

Aus dem 3D-Drucker ist der kleine Flitzer, den die Fürstenfeldbrucker Gymnasiasten einmal über eine 20 Meter lange Rennstrecke rasen lassen. (Foto: Jana Islinger)

Ein Team aus drei bis sechs Mitgliedern hat den Auftrag, einen Miniatur-Formel-1-Rennwagen für eine gerade 20 Meter lange Rennstrecke zu konstruieren, von einem 3D-Drucker bauen zu lassen und ins Rennen zu bringen. Die kleinen Fahrzeuge fahren mithilfe einer Gas-Patrone, welche beim Start durch einen Schalter geöffnet wird. Sie schießen an einer Schnur entlang, um nicht aus der Bahn zu kommen. Die Autos bestehen immer aus den gleichen Bauteilen aus Patronenkammer, Front- und Heckflügel, vier Rädern, Achsenkonstruktion.

Das Team "Thunder Bird": Fabian (von links), Leander, Benjamin und Luan. (Foto: Jana Islinger/)

Für das Team "Lightning Sliders" ist das Fahrzeug nicht die einzige Hürde. Die Buben sind alle zwischen zwölf und dreizehn Jahre alt und treten bereits das zweiten Mal an. Sie wollen sich für die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Dafür müssen sie aber einige Aufgaben bewältigen. Damit das reibungslos läuft, wird eine klare Rollenverteilung festgelegt. So gibt es einen Konstrukteur, welcher mit Hilfe einer 3D-CAD-Software den Rennwagen konstruiert und die eingesetzten Fertigungsverfahren später in einem Präsentationsmedium nachweisen muss.

Auch ein Designer wird benötigt. Denn es muss nicht nur der Formel-1-Wagen gestaltet werden, sondern auch ein Logo, Teamklamotten, ein Teamstand, ein Portfolio und vieles mehr. Wie Siebt- und Achtklässler das finanzieren sollen? Hier entsteht ein weiterer Aufgabenpunkt. Die Sponsorensuche. Die Wilhelm-Stemmer-Stiftung stellt den Schülern zwar einen Etat, doch sollen sie sich trotzdem selbst bemühen, Sponsoren zu finden. Dafür wird sogar ein Sozial-Media-Auftritt (lightningsliders2022), eine Webseite und eine Werbekampagne erstellt.

Das Team "Lightning Sliders": Elias (von links), Moritz, Benjamin und David. (Foto: Jana Islinger)

Der Konkurrenzkampf beginnt bereits vor dem Wettbewerb. Denn auch ein zweites Team des Graf-Rasso-Gymnasiums möchte eine Runde weiterkommen. Die "Thunder Birds" wollen zum ersten Mal ihren Rennwagen präsentieren. Und das bei der süddeutschen Meisterschaft, zu der am Samstag, 11. Februar, im Graf-Rasso-Gymnasium 20 Schulmannschaften aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen mit ihren Miniaturboliden gegeneinander antreten. Start ist um 9.30 Uhr.

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