Folge der Beschränkungen:Schwierige Ernte

Folge der Beschränkungen: Für seine Felder wie hier in Aufkirchen sucht Spargelbauer Manfred Wolf händeringend Erntehelfer. Aufgrund der Coronabeschränkungen muss er auf seine gewohnten Kräfte aus Osteuropa verzichten.

Für seine Felder wie hier in Aufkirchen sucht Spargelbauer Manfred Wolf händeringend Erntehelfer. Aufgrund der Coronabeschränkungen muss er auf seine gewohnten Kräfte aus Osteuropa verzichten.

(Foto: Günther Reger)

Spargelbauer hofft auf Hilfskräfte aus Rumänien

Von Max Neumair, Egenhofen

Die diesjährige Spargelsaison ist für Manfred Wolf äußerst durchwachsen. Für den Dachauer Spargel- und Erdbeerenbauer, der einige Felder im Landkreis hat, stellt die Ernte organisatorisch einen riesigen Mehraufwand dar. Grund: Die Saisonarbeiter aus Osteuropa können wegen der Coronamaßnahmen nicht wie gewohnt kommen. Andererseits wachse der Spargel gut und viel wegen des warmen Wetters, wie Wolf berichtet. Für April sei das Wetter ausgesprochen günstig und sorge für gute Qualität. Auch der Absatz sei recht gut. Zwar könne er weniger Spargel an Gaststätten abgeben, dafür laufe der sonstige Absatz besser, sagt Wolf. Das fehlende Personal mache den Arbeitsalltag allerdings sehr stressig. "Wir haben nur zwei Drittel unseres Stammpersonals", klagt der Spargelbauer.

Die Erntehelfer, die direkt aus der Region kommen, müssen meist erst eingelernt werden und hätten nicht jeden Arbeitstag in der Woche Zeit. "Wenn frische Leute kommen, müssen wir sie anleiten und schulen", erzählt Wolf. Das heißt, er müsse erst mal mit ihnen aufs Feld gehen, um das Spargelernten zu erklären. "Das macht wesentlich mehr Arbeit", sagt er. Was das Problem noch weiter erschwere, sei die mangelnde Planbarkeit mit den Erntehelfern aus der Umgebung. "Nicht jeder bleibt dabei. Manche stellen schon am zweiten Tag für sich fest, dass es nicht das Richtige für sie ist", sagt er.

In ein paar Tagen gibt es für ihn jedoch Verstärkung. Mehrere Erntehelfer aus Rumänen kommen trotz der angespannten Krisensituation. Diese arbeiten auch normalerweise für den Spargelbauer. Für die Eingereisten gelten jedoch strenge Auflagen. Sie müssen zunächst 14 Tage in Quarantäne und dürfen mit niemandem außerhalb der Gruppe Kontakt haben. Außerdem benötigten sie eigene Unterkünfte, in denen sie komplett getrennt von allen anderen seien, sagt Wolf. Während der Quarantänezeit können sich die Erntehelfer aus Rumänien also nur in ihrer Unterkunft und auf dem Feld aufhalten. Nicht mal Einkaufen ist ihnen erlaubt, weshalb Wolf das für sie übernehmen wird.

Um die Quarantänevorschriften einzuhalten, mietet er mehrere Wohncontainer. Außerdem bezahle er die Flüge für die Erntehelfer. Vom Nürnberger Flughafen holt er sie auch ab. Das koste ihn pro Arbeitskraft in etwa 1200 bis 1300 Euro. Der Spargelbauer sagt, er sei auf diese Menschen angewiesen, denn sie kennten sich gut aus und bildeten mit ihrer Erfahrung die Grundlage für eine erfolgreiche Saison. Momentan arbeiten am Tag 15 bis 23 Menschen auf seinen Feldern.

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