Fischerei:Ohne Nachwuchssorgen

Der Bezirksfischereiverein hat 150 Mitglieder, davon 18 in einer Jugendgruppe

Von Manfred Amann

Etwas verdeckt von dichten Sträuchern und rundum geschützt von hohen Bäumen hat der Bezirksfischereiverein Fürstenfeldbruck an der Amper hinter dem Reitstall beim Kloster sein Refugium. Das Fischereirecht umfasst die Amper zwischen Schöngeising und Olching mit dem Amperstausee, dem Pucher See und den Weiher in der Hasenheide. In zwei großen Becken und im Uferbereich werden auf dem Vereinsgelände Fischlaiche ausgebrütet und Zigtausende kleine Fische herangezogen, die wie die Bachforelle oder die Äschen in der Amper ziemlich rar geworden sind.

Der Schlupfprozess erfolgt in einer geschützten Brutröhre. Damit die kleinen Fische, die bis zu einen Zentimeter groß werden sollen, nicht schon von Kormoranen und Gänsesägern geholt werden, bevor sie ausgesetzt werden, sind die Becken an manchen Stellen mit einem Seil überspannt. Das soll den Fressfeinden die Möglichkeit zum Anflug und zum Durchstarten nehmen. "Es ist eine mühsame Arbeit, die man nur mit viel Leidenschaft machen kann, wenn man bedenkt, dass von 1000 ausgesetzten Jungfischen oft nicht einmal zehn Prozent "dreisömmrig", also geschlechtsreif werden", meint Vereinsvorsitzender Thomas Schiffler. Daher sei er stolz auf den "harten Kern", der sich ehrenamtlich der Nachzucht annimmt.

Stolz ist er auch auf den Fischer-Nachwuchs. Die Jugendgruppe hat derzeit 18 Mitglieder, die laut Schiffler nicht nur gerne angeln, sondern auch "mit Herzblut" helfen, den Fischbestand in der Amper zu sichern. Regelmäßig finden auf dem Gelände auch Schulungen statt und manchmal kommen Schulklassen vorbei, um im Rahmen des Unterrichts das Leben der Fische zu ergründen. Manche Kinder hätten noch nie einen Fisch in freier Natur gesehen und hätten keine Ahnung von der Lebensvielfalt im Wasser, erzählt Vereinsvize Horst Frisch. Die Kinder seien begeistert davon, mit einem Kescher waidgerecht kleine Fische zu fangen und etwas über ihre Nahrung, ihre Lebenswelt und ihre Feinde zu erfahren. Manchmal wird auf dem Gelände auch gefeiert, so wie beim jährlichen Fischerfest, zu dem fast alle 150 Mitglieder gerne kommen.

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