Süddeutsche Zeitung

Finanzielle Beteiligung:Alling bittet Anlieger zur Kasse

Ende 2020 soll der erste Bauabschnitt der umfangreichen Kanalsanierung abgeschlossen sein

Von Manfred Amann, Alling

Nach langer und intensiver Planung packt Alling die schrittweise Erneuerung und Erweiterung des Wasserleitungsnetzes im gesamten Gemeindebereich an. Die Arbeiten in der Flur- und entlang der Hoflacher Straße sind bereits fortgeschritten, bis Ende nächsten Jahres soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. Nun werden alle Grundstücks-, Haus- und Wohnungsbesitzer im Gemeindebereich zur Kasse gebeten. Auf der gut besuchten dritten Informationsveranstaltung erklärten Bürgermeister Frederik Röder, Wasserreferent Thomas Muderlak (beide CSU), Mitarbeiter des Amperverbandes, des Planungsbüros und der Gemeindeverwaltung erneut die Grundlagen für die Berechnung und den Ablauf.

In den nächsten Tagen bekommen alle Eigentümer Post vom Amperverband mit dem Anhörungsbogen. In diesem wird aufgeschlüsselt, wie viele Quadratmeter Grundstücksfläche und Geschossfläche für die Berechnung des Beitrages herangezogen werden. Röder und Muderlak appellierten an die mehr als hundert Bürger in der Sporthalle, den Anhörungsbogen zu prüfen und zurückzuschicken. Bei Unstimmigkeiten können über die Allinger Gemeindeverwaltung Besprechungstermine vereinbart werden. Nach Rücklauf der Bögen werden die Zahlungs-bescheide verschickt. Da die Gemeinde das Geld für die Bauarbeiten (etwa acht Millionen Euro), die sich sechs Jahre hinziehen dürften, nicht vorstreckt, sind Vorauszahlungen auf die berechnete Gesamtsumme zu leisten: 40 Prozent heuer nach Zustellung des Bescheides und weitere 40 Prozent Mitte 2020. Die restlichen 20 Prozent werden nach Abschluss der Arbeiten fällig. Für die Berechnung der Restzahlung werden dann die tatsächlichen Kosten der gesamten Baumaßnahme zugrunde gelegt. Da bei der Ausschreibung des ersten Bauabschnittes das Angebot der Baufirma um zehn Prozent niedriger lag als berechnet und so etwa 300 000 Euro eingespart werden können, sei anzunehmen, dass die Schlussrechnung günstiger ausfällt als angenommen, erklärte der Rathauschef. Wie vom Amperverband kalkuliert, sind je Quadratmeter Grundstücksfläche 1,64 Euro und je Quadratmeter Geschossfläche 10,68 Euro zu zahlen - zuzüglich sieben Prozent Umsatzsteuer.

Röder widersprach Gerüchten, die Gemeinde habe die Beantragung von Fördermitteln versäumt. Zuschüsse gibt es lediglich für die Sicherungsleitung nach Gilching. Die Verwaltung wird aber auf Vorschlag von Gemeinderat und Landtagsabgeordnetem Hans Friedl (FW) einen Antrag auf Anwendung der "Härtefallregelung" stellen. Albert Mögn wollte wissen, ob Garagenflächen mitgerechnet werden sowie öffentlich gewidmete Wege, die auf eigenem Grund verlaufen. Wenn man "trocken Fußes von der Garage ins Haus kommt", gehöre die Fläche dazu, erklärte dazu Peter Herbst, dem Jurist des Amperverbandes. Wegflächen werden laut Petra Schneider vom Amperverband nicht einbezogen. Auf die Frage von Nikolaus Orlop, ob die Gemeinde einen Gewinn mache, wies Röder darauf hin, dass die Wasserversorgung eine kostendeckende Einrichtung sei. Von Bauamtsleiter Mathias Kral erfuhren die Besucher, dass "duktile Gussrohre" verlegt werden. Diese seien aktuell das Beste, versicherte AV-Geschäftsführer Thomas Mösl.

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SZ vom 14.05.2019
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