Feuerwehren:Doppelt gut investiertes Geld

Freiwillige Feuerwehren sind nicht nur im Notfall wichtig, sondern födern auch das Vereinswesen. Deshalb ist es richtig, dass Maisach weiter mit gutem Beispiel voran geht

Kommentar von Erich C. Setzwein

Kaum ein anderer Begriff kann ehrenamtlich Tätige in Freiwilligen Feuerwehren so in Rage bringen wie "Feuerwehrbedarfsplan". Nicht unbedingt ein Wortungetüm, aber so inhaltsschwer, dass manche gestandener Feuerwehrmann daran verzweifeln könnte. Wenn immer ein solcher Plan auch nur angedacht, geschweige denn ausgearbeitet wird, dann droht den kleinen Feuerwehren im schlimmsten Fall die Auflösung und Fusion mit einer größeren. Selbst in Maisach, das vier Wehren im Einsatz hat, war die Skepsis zu spüren, als vor geraumer Zeit eine auf den Brandschutz spezialisiertes Beratungsfirma mit der Ausarbeitung eines solchen Feuerwehrbedarfsplanes beauftragt wurde. Wie sich nach drei Entwürfen und einem Intensivworkshop nun bei der Vorlage des Planes herausstellte, waren die Befürchtungen unbegründet. Weder Maisach noch Gernlinden oder Germerswang und Rottbach müssen um ihre Selbständigkeit fürchten. Die Untersuchung hat aber auch gezeigt, dass es der ein oder anderen Maßnahme, meist einer organisatorischen Änderung oder eines Neubaus, bedarf, um das zu gewährleisten, worauf sich alle verlassen wollen: schnelle Hilfe im Notfall.

In die Freiwilligen Feuerwehren investiertes Geld ist doppelt gut angelegt. Einerseits verdienen es die Ehrenamtlichen, wenn sie sich jederzeit gut ausgebildet bereithalten, mit modernem Gerät ausgestattet zu sein, andererseits sind die Wehren wichtig für das Vereinsleben. Welcher Stellenwert in Maisach den Feuerwehren eingeräumt wird, zeigt die neue, beispielhafte Stelle eines hauptamtlichen Gerätewarts. Der wird nicht nur die Technik im Blick haben, sondern soll sich auch um Ausschreibungen kümmern. Wiederum eine kluge Investition, um mit Sammelbestellungen Geld zu sparen und doppelte und damit vielleicht unnötige Anschaffungen zu vermeiden.

Wichtig ist es, dass sich die Feuerwehren noch stärker interessierten Frauen öffnen. Dabei sollte sich mancher Altgediente von dem Klischee lösen, Frauen vor allem für die Einsätze am Tag zur Verfügung zu haben, wenn die Männer im Büro sind. In so manchen Wehren beweisen Frauen bis in Führungsämter, dass sie genauso wie Männer rund um die Uhr einsatzbereit sind und als Feuerwehrkameradinnen Leistung bringen. So manche reine Männerrunde müsste sich noch ein wenig mehr dafür öffnen.

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