Emmering:Gefahrenstelle Feuerwehrausfahrt

Emmering: Die Ampel vor der Zufahrt zum Emmeringer Feuerwehrhaus soll Autofahrer stoppen, wenn Einsatzfahrzeuge ausfahren. Den nahen Fußgängerüberweg sehen nicht alle Gemeinderäte hingegen gesichert.

Die Ampel vor der Zufahrt zum Emmeringer Feuerwehrhaus soll Autofahrer stoppen, wenn Einsatzfahrzeuge ausfahren. Den nahen Fußgängerüberweg sehen nicht alle Gemeinderäte hingegen gesichert.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Trotz eines nahen Fußgängerüberweges belässt der Gemeinderat auch beim Neubau die Zufahrt an der alten Stelle. Kritiker sehen damit Kinder auf dem Schulweg gefährdet.

Von Manfred Amann, Emmering

Die Ausfahrt der Emmeringer Feuerwehr in die Amperstraße bleibt nach dem Neubau des Gerätehauses so geregelt wie vorher. Der Versuch, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen, ist trotz mehrerer zuweilen kontroverser Beratungen nun endgültig gescheitert. "Die Angelegenheit ist damit vom Tisch und ich werde anweisen, die Planung für den Außenbereich des Feuerwehrhauses an die Gegebenheiten anzupassen", sagte Bürgermeister Stefan Floerecke in der jüngsten Sitzung enttäuscht, da beide Varianten jeweils mit einem Patt abgelehnt worden waren.

Dass CSU-Sprecher Manfred Haberer vor den Abstimmungen einen Appell an die Ratskollegen richtete, die Entscheidung ausschließlich nach Sicherheitserfordernissen zu treffen, veranlasste Ulrike Saatze (Grüne) zu der Feststellung, dass es "selbstverständlich rein um die Sache" gehe, in der man eben unterschiedlicher Ansicht sei. Tatsächlich wird der Streit um die bessere Lösung schon seit längerem zwischen der CSU mit dem Bürgermeister auf der einen Seite, und den Freien Wählern und den Grünen auf der anderen ausgetragen. In wenigen Wochen wird der Neubau abgeschlossen sein. Bis dahin sollten auch die Arbeiten für eine sicherere Ausfahrt abgeschlossen sein, damit die Wehr nach ihrem für den 16. September geplanten Rückumzug vom Ausweichlager auf dem Weiß-Hof voll einsatzbereit sein kann.

Der Gemeindechef drängte nun darauf, den neben der Ausfahrt bestehenden Fußgängerüberweg mit Ampel über die Amperstraße um zehn Meter Richtung Brücke zu verlegen. Damit sollten Fußgänger, vor allem Kinder auf dem Schulweg, aus dem Gefahrenbereich genommen werden, der durch das schnelle Ausfahren von Einsatzfahrzeugen entstehen könnte. Aus Sicht der Gegner hat sich der Übergang jedoch bewährt. Eine Verschiebung nach Norden könnte ihrer Meinung nach sogar dazu führen, dass der "Umweg über die Ampel" gemieden und die Straße "wild" überquert wird. Die Verschiebung des Übergangs hätte rund 132 000 Euro gekostet. Doch das Geld spielte bei der Entscheidung kaum eine Rolle. Da Fritz Cording (FW), offensichtlich in weiser Voraussicht, erfolgreich beantragt hatte, für den Fall, dass die Verschiebung abgelehnt wird, zusätzlich über die Alternative abstimmen zu lassen, wurde auch hierfür das Votum abgefragt, mit einem Patt im Resultat.

Damit war auch die Variante abgelehnt, die vorsah, die bestehende Ampel nach hinten zu versetzen und den Aufstellbereich zum Ausfahrbereich der Feuerwehr hin deutlich abzugrenzen. Doch nun passiert gar nichts. Der Streit hatte seinen Ursprung in einer nicht alltäglichen Entscheidung des Bürgermeisters. Nach Beratungen über von Planer Hans Lais skizzierte Lösungen war der Gemeinderat mehrheitlich dem Vorschlag der FW-Fraktion gefolgt, mit zwei gleichgeschalteten Ampeln vor und nach der Ausfahrt die Einsatzausfahrten der Feuerwehr auf die Amperstraße abzusichern. Diese Entscheidung hielt der Bürgermeister jedoch für bedenklich, weil die südliche Ampel gleich nach der Kurve in der Amperstraße hätte stehen sollen. Die Ampel werde dann womöglich zu spät gesehen, Auffahrunfälle seien also vorprogrammiert, argumentierte der Gemeindechef, setzte die Umsetzung des Beschlusses aus und legte ihn der Kommunalaufsicht im Landratsamt vor. Diese gab Floerecke recht, so dass der Beschluss schließlich aufgehoben werden musste. Vor allem die Freien Wähler kritisierten die Stellungnahme der Rechtsaufsicht als "Gefälligkeitsgutachten", das auf dem grünen Tisch entstanden und in dem die Argumente für die Lösung mit zwei Ampeln nur unzureichend geprüft worden sei.

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