Emmering:Die Feuerwehr bleibt im Zentrum

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Alles neu: Feuerwehrhaus und Einsatzfahrzeug. (Foto: Johannes Simon)

An der gewohnten Stelle mitten im Ort wird der 6,5 Millionen Euro teure Neubau des Gerätehauses mit einem Fest eingeweiht.

Von Manfred Amann, Emmering

Am Wochenende ist die Emmeringer Feuerwehr im Dauereinsatz gewesen, ohne dafür ausrücken zu müssen: Am Samstag gab es einen Tag der offenen Tür mit Fahrzeugschau, am Sonntag folgte die Einweihung des neuen Gerätehauses mit Segnung eines Mehrzweckfahrzeuges. Den Gottesdienst und die feierliche Weihe übernahmen die Pfarrer Otto Gäng und Markus Eberle. Kinder, der Männergesangverein und die Blaskapelle trugen ihren Teil zu einem abwechslungsreichen Feuerwehrfest bei, das vom Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, Anton Schwarz, moderiert wurde.

Bürgermeister Stefan Floerecke zufolge mussten infolge von Corona und Ukrainekrieg Kostensteigerungen bei Material, Lieferengpässe sowie krankheitsbedingte Verzögerungen hingenommen werden.

Eine Abordnung mit Fahne aus Fürstenfeldbruck. (Foto: Johannes Simon)

"Das moderne und ansehnliche Feuerwehrhaus kostete rund 6,5 Millionen Euro, und jeder Cent hat sich gelohnt", so der Gemeindechef. Als Bauherr des multifunktionalen Gebäudes, in dem sich auch zwei staatlich geförderte Wohnungen befinden, habe er umsetzen dürfen, was unter seinem Vorgänger Michael Schanderl vom damaligen Gemeinderat beschlossen worden war. Die Freiwilligen seien rund um die Uhr bereit, ihren Mitmenschen zu helfen, dafür müsse die Gemeinde die bestmöglichen Rahmenbedingen schaffen, sagte Floerecke. Kommandant Robert Klement erinnerte daran, dass schon vor zehn Jahren erstmals moniert worden sei, dass der Altbau nicht mehr den Ansprüchen genüge und wenigstens generalsaniert werden müsse. Bis dann 2019 endlich die Entscheidung für ein neues Gerätehauses fiel. Dass die Suche nach einem anderen Standort, "begleitet von vielen, teils harten Verhandlungen", zugunsten des alten erfolglos blieb, bezeichnete der Kommandant als "vernünftigste Entscheidung".

Befreundete Feuerwehren aus dem Umkreis haben ihre Fahnen neben jene des Gastgebers gestellt. (Foto: Johannes Simon)

Die Feuerwehr gehöre in die Mitte des Ortes und nicht an den Rand. Die Unterbringung am Ortsrand auf dem Weiß-Anwesen während der Bauzeit habe gezeigt, dass die Wehr von dort aus durchschnittlich zwei wertvolle Minuten länger bis zum Einsatzort unterwegs sei. Der Beschluss für die Beibehaltung des Standortes warf laut Floerecke aber auch unerwartete Probleme auf, die die Kosten in die Höhe trieben. So mussten zum Beispiel mit Asbest belastete Bauteile des alten Gebäudes als Sondermüll entsorgt und auf einen Keller ganz verzichtet werden, weil der von der nördlich vorbeifließenden Amper ausgehende Wasserdruck den Tiefbau nicht zuließ.

Die Emmeringer Blaskapelle gestaltet das Fest musikalisch. (Foto: Johannes Simon)

Es habe aber auch schöne Herausforderungen gegeben, befand Architekt Stefan Schrammel. So sollte ein Gebäude entstehen, das von der Kubatur her in den Dorfbereich mit dem neuen Rathaus schräg gegenüber passt und genügend Platz bietet. Dies sei mit einem Kopfbau auf der Straßenseite, in dem sich Schulungsräume, eine Werkstatt, ein Stüberl und im Obergeschoss zwei Wohnungen befinden, gelöst worden. Dadurch werde die Fahrzeughalle mit fünf Stellplätzen und einer Waschstraße den Blicken der Passanten weitgehend entzogen. Zudem sollte das Äußere der Lage im Dorfzentrum entsprechend gefällig gestaltet sein. Durch die Aufnahme der natürlichen Umgebungsfarben in die Fassade und eine ansprechende Gliederung der Wände sei dies gelungen. Kreisbrandrat Christoph Gasteiger verband sein Grußwort mit der Bitte, in der schönen Umgebung bald Seminare durchführen zu dürfen. Unter den Abordnungen von Feuerwehren aus der Umgebung waren auch Kameraden aus Altaussee im steierischen Salzkammergut. Noch rechtzeitig aufgestellt werden konnte das "Kunstwerk am Bau", das sich die Gemeinde etwa 45 000 Euro hat kosten lassen und das als Anmutung an einen Hydranten zu verstehen ist. "Wir sind rundum zufrieden. Aber eines fehlt uns noch", sagte Kommandant Klement unter großem Applaus, "wir hätten gerne eine große Skulptur vom Flori, vom heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren. Aber keinen, der an der Wand klebt."

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