Feuer in Puchheim:25 Bewohner retten sich vor den Flammen

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Feuer zerstört Dachgeschoss von Mehrfamilienhaus. Kripo ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung

Von Karl-Wilhelm Götte, Puchheim

Bei einem Brand am späten Dienstagnachmittag in einem Mehrfamilienhaus in der Puchheimer Josef-Schauer-Straße haben sich alle Hausbewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Niemand kam nach Auskunft der Feuerwehr zu Schaden. Die Hausbewohner wurden von BRK-Einsatzkräften betreut. Die meisten konnten im Verlaufe des Abends, genauso wie die Bewohner des Nachbarhauses, wohl wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Um die restlichen kümmerte sich laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord die Stadt für eine vorübergehende Unterbringung. Die Feuerwehr hatte alle Wohnungen untersucht, ob noch Rauch- und Giftgase vorhanden waren. Die Brandursache ist noch nicht bekannt, die Kripo ermittelt aber wegen möglicher fahrlässiger Brandstiftung. Den Schaden schätzt sie auf etwa 250 000 Euro.

"Wir sind exakt um 16.44 Uhr alarmiert worden", berichtete Timo Delbing, der Einsatzleiter der Feuerwehr Puchheim-Bahnhof. Es dauerte sieben Minuten, bis der erste Löschzug am Brandort in der Josef-Schauer-Straße eintraf. "Da stand der halbe Dachstuhl schon in Flammen", so Delbing. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr ist der Brand auf dem Balkon im vierten Obergeschoss ausgebrochen. Auch die Balkonbrüstung brannte. Delbing: "Dann hat der Brand aufs Dach übergegriffen." Auch die benachbarten Feuerwehren aus Gröbenzell und Puchheim-Ort waren alarmiert worden und trafen nach und nach ein, ebenso wie zahlreiche Rettungswagen. Die Feuerwehrleute haben den Brand von innen und außen gelöscht. Dazu haben sie zwei lange Drehleitern ausgefahren, um an den Dachstuhl heranzukommen.

"Die Brandmelder sind losgegangen", sagte ein Bewohner aus dem Haus. "Dann sind schon viele aus ihren Wohnungen gekommen, bei den anderen haben wir geklingelt und haben dann zusammen das Haus verlassen." Er selbst wohnt im dritten Stock, eine Etage unter dem Brandherd, und hofft, dass nicht zu viel Wasser in seine Wohnung geflossen ist. Etwa 25 Hausbewohner wurden zunächst in einem Gebäude in der Nähe untergebracht, wo sie von BRK-Sanitätern betreut wurden.

Sie mussten ihre Wohnungsschlüssel der Polizei und der Feuerwehr übergeben, damit diese ungehindert Zugang hatten. Erst nach deren Freigabe konnten die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurück. In einer Ecke des Aufenthaltsraumes für die Hausbewohner saß ein sichtlich konsternierter Mann, umringt von Sanitätern, in dessen Wohnung der Brand offenbar ausgebrochen war. Bekleidet war er nur mit einer grünen kurzen Sporthose, Sportschuhen und mit einer Trainingsjacke. Das Puchheimer Mehrfamilienhaus mit etwa 16 Wohnungen ist 1992 gebaut worden. "Es ist noch nicht lange her, da wurde die Fassade renoviert und gestrichen", erzählte eine weitere Hausbewohnerin. Auch zwei Stunden nach dem Brand war die Feuerwehr noch mit Löscharbeiten beschäftigt. Sie spritzte von einer hohen Drehleiter Wasser auf Glutnester im Dach.

© SZ vom 28.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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