Fehlender Nachwuchs:Bienenfleiß gesucht

Einen neuen Vorsitzenden hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege gewählt. Doch so viel Engagement findet sich nicht mehr in jedem der Ortsverbände. Manche stehen kurz vor der Auflösung

Von Manfred Amann, Landsberied

Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Fürstenfeldbruck hat in der ersten Präsenz-Delegiertenversammlung nach dem Abflauen der Corona-Pandemie die Preisträger des alljährlichen, landkreisweiten Wettbewerbs "Insektengarten" von 2020 nachträglich öffentlich geehrt. Zudem haben die Vertreter der Ortsverbände einen neuen Kreisvorstand gewählt. Damit geht laut dem Präsidenten der Landesverbandes Bayern, Wolfram Vaitl, "eine sehr erfolgreiche Ära" zu Ende. Sowohl Kreisfachberater Horst Stegmann, der etwa 25 Jahre die Geschäfte führte, als auch Andreas Knoll, der langjährige Vorsitzende des Kreisverbandes aus Landsberied, haben ihren Abschied genommen.

"Mit 72 Jahren muss es genug sein", sagte Knoll, der im Kreisvorstand 37 Jahre aktiv war. Als langjähriger Stellvertreter von Landrat Thomas Karmasin hatte er vor 13 Jahren den Vorsitz übernommen und war zudem 41 Jahre lang Chef des Gartenbauvereins Landsberied. Für seine ehrenamtlichen Leistungen wurde Knoll vom Präsidenten Wolfram Vaitl mit der goldenen Rose ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung des Landesverbandes. "Ich bin positiv überrascht", sagte der Geehrte freudig und dankte allen "Wegbegleitern und Freunden" für die langjährige Unterstützung. Mit Horst Stegmann, der sich nun im Ruhestand befinde, und mit den Vorsitzenden der 29 Ortsverbände habe er stets gut zusammenarbeiten können, erinnerte Knoll. Ganz zurückziehen wolle er sich aber nicht. Auch in Zukunft wolle er im Kreislehrgarten in Adelshofen vor allem mit Kindern Brot backen. Aus dem Vorstand verbschiedet wurden auch Schriftführerin Elisabeth Hatzinger (Mammendorf), Revisor Wolfgang Hoffmann (Fürstenfeldbruck), dem Knoll die Ehrennadel in Bronze verlieh, und "Langzeit-Beirat" Bodo Olbrich (Fürstenfeldbruck).

Nach Grußworten von Bürgermeisterin Andrea Schweitzer brachte Präsident Vaitl im Saal des Dorfwirtes seine Sorge darüber zum Ausdruck, dass zu wenig neue, junge Mitglieder nachrückten, viele Ortsverbände an Überalterung zu leiden hätten und sich kaum noch Ehrenamtliche fänden, die im Vorstand Verantwortung übernehmen wollten. Wie Stegmann berichtete, hat sich der Ortsverband Esting bereits aufgelöst und ein weiterer sei in Gefahr, ganz zu verschwinden.

Vaitl kündigte als neues Programm die vom Freistaat gewollte Kampagne "Erhaltung und Renaissance von Streuobstwiesen" an. "Das wird für uns alle eine große Herausforderung", sagte er. Corona habe gezeigt, dass man auch mit Online-Besprechungen vorankomme. Man werde daher die Mitglieder des Landesvorstandes nicht mehr jedes Mal aus ganz Bayern zusammenkommen lassen. "Wir sparen damit Zeit und Kosten für die Fahrten und schützen zudem die Umwelt."

Zum neuen Kreisvorsitzenden wurde Knolls bisheriger Stellvertreter Frank Ahrens gewählt. Stellvertreterin ist nun Iris Sprenger aus Puchheim. Wie sein Vorgänger Stegmann übernimmt auch der neue Kreisfachberater Sebastian Storch das Amt des Geschäftsführers. Neuer Schriftführer ist Werner Feiler . Als Kassiererin bestätigt wurde Beate Loser. Zu Beiräten wurden Claudia Längler, Monika Lampl, Dieter Resselberger und Petra Schäfer gewählt.

Am Wettbewerb "Insektengarten" hatten sich 29 Gartenfreunde beteiligt. Daraus wurden 13 Preisträger aus neun Ortsverbänden ermittelt, drei wollten öffentlich nicht genannt werden. Die zehn ausgezeichneten Familien sind: Bortscheller (Hattenhofen), Dürmann (Fürstenfeldbruck), Fratton und Wendl (Olching), Geigl, Off-Nesselhauf, und Kleinstück (alle Germering), Höllersberger (Puchheim), Müller (Gernlinden) und Pschorr (Mammendorf).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: