Fassade in Olching:CSU verärgert über grünen Anstrich

Die Olchinger CSU zeigt wenig Verständnis für den Zuspruch für den Anstrich im Ortszentrum. Nun entscheidet der Stadtrat über die Duldung.

Von Ariane Lindenbach, Olching

Jeans-House

Signalwirkung: Dass er mit seiner poppigen Farbwahl solch einen Trubel auslösen würde, hat der Hausbesitzer Anton Oswald nicht erwartet.

(Foto: Günther Reger)

Das quietschgrüne Haus am Nöscherplatz, insbesondere die wohlwollenden Kommentare in sozialen Netzwerken, stoßen der örtlichen CSU sauer auf. In Gruppen, wie etwa: "Du kommst aus Olching, wenn...", hat der ins Auge stechende neue Anstrich des Hauses am Kreisverkehr viele Freunde. Das finden Mitglieder der CSU-Fraktion wenig erfreulich, wie sie beim Sommergespräch erläuterten. Schließlich denke man sich etwas dabei, wenn man, wie der Stadtrat vor etwa zwei Jahren, im Rahmen der Neugestaltung des Nöscherplatzes für die sieben ihn umstehenden Gebäude eine Gestaltungssatzung erlasse. Das Ziel sei es damals gewesen, der Kirche mit dem Kriegerdenkmal und dem Sühnekreuz einen angemessenen Rahmen zu verleihen. Die Häuser dort sollen in dezenten Weiß- oder Grautönen gestrichen werden.

Und nun kommentiert die Internetgemeinde den knalligen Anstrich nach Auffassung der CSU als lang ersehnte Verschönerung des Stadtbildes. "Es geht nicht darum, ob das grüne oder rote oder gelbe Haus schön ist", betonte Fraktionschef Tomas Bauer. Es gehe darum, dass man mit der Satzung ein einheitliches Bild erreichen wolle, das von einer großen Mehrheit als schön empfunden werde. "Es gibt objektive Kriterien, die von 85 Prozent der Leute als schön empfunden werden", verwies er auf zahlreiche Studien. Die habe der Stadtrat bei der Gestaltungssatzung berücksichtigt. "Die Kirche ist der zentrale Platz und die hat rote Backsteine", ergänzte Zweiter Bürgermeister Robert Meier. Seiner Ansicht nach verträgt sich das gedeckte Rot der Steine nicht mit dem auffälligen, fast schon ins Neonfarbene gehenden Farbton.

Wie bei dem Gespräch bekannt wurde, waren die früheren Anstriche des Hauses in den Farben Lila und Rot für die Kommunalpolitiker ein Anstoß, die Gestaltungssatzung zu erlassen. Die hat der Verantwortliche erst einmal ignoriert und mutig in den Farbtopf gegriffen. Inzwischen hat er einen Antrag auf Duldung an die Stadt gestellt. Ob der genehmigt wird, entscheiden die Mitglieder des Bauausschusses an diesem Dienstag.

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