Mitten in Germering:Wählen für die Enkel

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Omas for Future demonstrieren jeden Freitag in Germering - ein kleines, aber aufrechtes Grüppchen. (Foto: privat)

Die Omas for Future erinnern daran, dass die Generation 50-plus mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten stellt und fordert sie dazu auf, bei der Stimmabgabe an die nachfolgenden Generationen zu denken.

Kolumne von Ingrid Hügenell

Die Generation 50-plus stellt in Deutschland etwa die Hälfte aller Wahlberechtigten, auch bei der anstehenden Europawahl. Sie bestimmen also maßgeblich, welche Parteien in den Parlamenten sitzen, und das nicht nur für sich selbst. Die Omas for Future, in diesem Fall die Germeringer Gruppe, ruft daher die Wählerinnen und Wähler auf, bei ihrer Entscheidung auch an die zu denken, die noch nicht wählen dürfen: Kinder und Jugendliche unter 16. "Am 9. Juni findet die Europa-Wahl bereits zum zehnten Mal statt. Doch noch nie war die Abstimmung so wichtig wie jetzt", heißt es in der Mitteilung der Omas. "Es gilt, den künftigen Kurs der europäischen Umwelt- und Klimapolitik mitzugestalten." Und es gehe darum, demokratische Parteien zu stärken und somit gesellschaftliche Grundwerte zu schützen - auch für Deutschland. "Die EU-Wahl entscheidet maßgeblich darüber, wie wir in Zukunft leben werden."

Diese Mahnung verbreiten die Mitglieder der Germeringer Gruppe - eine von mehr als 80 in Deutschland - jeden Freitag von 16 bis 17 Uhr am Marktplatz an der Ecke Untere Bahnhofstraße/Landsberger Straße. Dort haben sie einen Stand, an dem sie über ihre Themen informieren. Die Omas for Future gehören zur Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future, ihren Hauptsitz haben sie in Leipzig. Sie engagieren sich in der Hoffnung, ihren Enkelkindern eine lebenswerte Welt hinterlassen zu können. Verteilt wird dabei bis zur Wahl auch ein Brief der zehnjährigen Lina. Den Brief haben die Germeringer von der Oma-Zentrale bekommen. Auch wenn das Mädchen etwas altklug klinge, sei er authentisch, versichert die Germeringerin Ingeborg Köstner. "Bitte gib deine Stimme einer Partei, die sich dafür einsetzt, dass ich frei und glücklich leben kann und eine Arbeit finde, die mir Spaß macht", heißt es darin. Und: Die Oma soll auch den Opa mitnehmen zur Wahl.

Hoffentlich wendet Lina sich nicht nur an ihre Großeltern, sondern auch an ihre älteren Geschwister, so sie welche hat, oder an andere Jugendliche, die wählen dürfen, weil sie 16 und älter sind. Die können noch Informationen brauchen. Einer repräsentativen Umfrage zufolge hat ein Fünftel von ihnen noch nie von der Klimakrise gehört.

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