Politik:Demokratietest für Jugendliche

KJR Jugend wählt

Ein Test: Der 14-jährige Finn Buchwald (links) gibt bei Julian Pelloth vom Kreisjugendring am Geschwister-Scholl-Platz seine Stimme ab.

(Foto: Günther Reger)

Der Kreisjugendring organisiert wieder eine U 18-Wahl im Landkreis. Diesmal dürfen die Schüler über Europa abstimmen

Von Eirik Sedlmair, Fürstenfeldbruck

Dass man bei Europawahlen erst ab 18 wählen darf, ist kein Geheimnis. Der Kreisjugendring Fürstenfeldbruck (KJR) macht es aber möglich, dass Jugendliche von 12 bis 17 die Wahl zumindest simulieren dürfen. Dafür fährt er mit einem Europawahlbus zu weiterführenden Schulen im Landkreis. Teil dieser Aktion ist nicht nur der Gang zur Wahlurne, auch bietet der Kreisjugendring Informationen zur EU-Wahl an. "Die Resonanz in den Schulen ist gut", sagt Isabelle Gürtler, stellvertretende KJR-Geschäftsführerin. Die Schüler diskutieren kontrovers über verschiedene Themen. Unter anderem über den Klimaschutz, den richtigen Umgang mit Flüchtlingen und - natürlich - Artikel 13. Trotzdem "ist die EU für die Schüler sehr weit weg", sagt Gürtler. Deswegen müsse man versuchen, den Schülern zu erklären, welche Auswirkungen die EU sie auf ihr tägliches Leben habe.

Außerdem wurden im Rahmender Aktion U 18, die bundesweit Europawahlen für unter 18-Jährige organisiert, Fragen von Jugendlichen an die Parteien gesammelt, die an der Europawahl teilnehmen. Zwölf Fragen wurden schließlich weitergeleitet und von den Parteien beantwortet. Unter anderem wurde gefragt, was die Parteien gegen Kinder- und Jugendarmut unternehmen wollen oder wie sie den Klimawandel stoppen wollen. Die Antworten standen auch am Geschwister-Scholl-Platz in Buchenau. An diesem Tag fanden in ganz Deutschland U 18-Europa-Wahlen statt, in der Buchenau ebenfalls vom KJR organisiert. Die Stimmen der Jugendlichen werden an diesem Freitag veröffentlicht. Eine erste Gruppe Jugendlicher wird angesprochen und geht zur Wahlkabine. "Das ist meine erste Wahl, bisher hab ich immer nur Klassensprecher gewählt", sagt Erblin. Der 14-Jährige kommt aus Fürstenfeldbruck und sagt, die EU sei schon wichtig, wenn er 18 sei, wolle er auch zu richtigen Wahl gehen. Auch Dominik geht in die provisorische Wahlkabine und gibt seine Stimme ab. Er findet die EU wichtig, vor allem, weil sie dafür sorge, dass es Frieden gebe. Auch ist er dafür, dass Jugendliche jetzt schon wählen dürfen. "Es ist wichtig, dass die Jugendlichen mitbestimmen dürfen", sagt der 14-Jährige. Die U 18-Wahl des Kreisjugendrings ist nicht die einzige Aktion dieser Art im Landkreis. Seit diesem Montag nehmen die Schüler der Berufsschule Fürstenfeldbruck an einer Juniorwahlteil. Die Ergebnisse werden am Freitag veröffentlicht.

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