Süddeutsche Zeitung

Eröffnung:Trimm-Dich-Pfad 4.0

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Der Fürstenfeldbrucker Parcour am Münchner Berg ist mit drei zusätzlichen Geräten ausgestattet und modernisiert worden. Die Stadt hat dafür 25 000 Euro ausgegeben. Neben neuen Schildern gibt es die Übungsanleitungen nun auch als Video aufs Smartphone

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Laufen ist in. Seit ein paar Jahren schon fällt auf, dass nicht mehr nur Menschen jenseits der vierzig im Sportoutfit durch die Landschaft traben, um dem natürlichen Alterungsprozess etwas entgegenzusetzen. Längst sind auch Läufer im zarten Alter von Mitte zwanzig unter diesen Sportbegeisterten. Die Stadt Fürstenfeldbruck hat diesen Trend erkannt und über die Wintermonate den Trimm-Dich-Pfad am Münchner Berg um drei moderne Sportgeräte erweitert. Jetzt können die Läufer dort auf einer Slackline ihre Balance trainieren, Gewichte stemmen oder auf einer sogenannten Calisthenics-Anlage mit dem eigenen Gewicht gezielt den ganzen Körper trainieren. Freuen wird die Aufwertung nicht nur Familien und Vereine, die den in den 1970er Jahren entstandenen Trimm-Dich-Pfad nutzen. Sondern auch die "Panther", die Brucker Handballmannschaft, die dort regelmäßig ihr Aufwärmtraining absolviert.

"Das ist unser zweites Wohnzimmer", erklärt Martin Wild mit einer Selbstverständlichkeit, die jeden Zweifelnden überzeugt. Wild trainiert die Panther, die Drittliga-Handballer des Turn- und Sportvereins TuS Fürstenfeldbruck, die in dieser Saison gute Aussichten auf einen Aufstieg haben. In der Vorbereitungsphase laufe sich die ganze Mannschaft hier zwei Runden lang warm, bevor das eigentliche Training in der Wittelsbacher Halle beginnt, berichtet der Profisportler der zur Eröffnung erschienenen Gruppe, bestehend aus Oberbürgermeister Erich Raff, Sportreferent Martin Kellerer, Mitgliedern des Sportbeirats sowie den an der Umsetzung beteiligten Rathausmitarbeitern.

Sportreferent Kellerer, der den Antrag Ende 2017 gestellt hatte, war vor allem durch die Beliebtheit des neuen Fitnessparcours am Marthabräuweiher zu seinem Antrag angeregt worden. Wenn man beobachte, mit welcher Begeisterung dort ganze Familien trainieren, berichtet er, dann entstehe bei einem Sportreferenten ganz automatisch der Wunsch, ein derart beliebtes Sportangebot noch öfter in der eigenen Kommune einzurichten. Das generationenübergreifende Sporterlebnis ist Kellerer auch schon an dem 1974 errichteten und 1999 überarbeiteten Trimm-Dich-Pfad aufgefallen: Junge Familien mit kleinen Kindern würden den hügeligen Rundkurs regelmäßig nutzen.

An diesem Vormittag allerdings sind es ausschließlich Einzelläufer, insgesamt vier, die durch den Wald traben; geschätztes Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 60. Einer ist sogar mit dem Fahrrad gekommen, die anderen wohl zu Fuß oder mit dem Auto.

Seit November haben Bauhofmitarbeiter an dem Trimm-Dich-Pfad gearbeitet. Witterungsbedingt gab es immer wieder Unterbrechungen, wie Kathrin Zifreund von der Rathausverwaltung mitteilt. Zuletzt hatte Orkan Sabine noch einige Bäume beschädigt, die hatten die Kollegen jedoch innerhalb eines Tages beseitigt. Neben den drei neuen Sportgeräten - die Callisthenics-Anlage war bis zur Eröffnung nur teilweise geliefert worden - wurden auch die Schilder erneuert und der Parkplatz hergerichtet, indem Bäume und Sträucher beschnitten und Kies aufgeschüttet wurde. Sämtliche Übungsanleitungen für die vielen Variationen an den neuen Geräten stehen nicht nur auf Tafeln, sondern sie können auch per QR-Code als Video auf dem Smartphone angesehen werden. Insgesamt kostete die Modernisierung des 2,2 Kilometer langen Parcours 25 000 Euro. Die Investition macht dem Oberbürgermeister zufolge viel Sinn, da sie der Bevölkerung helfe, fit und gesund zu bleiben; so "dass jeder seinem Sport nachgehen kann".

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SZ vom 19.02.2020
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