Erneuerbare Energie in Mammendorf:Rekordjahr

Erneuerbare Energie in Mammendorf: Im Morgenlicht wirken die beiden Windräder bei Mammendorf wie künstlerische Installationen. Die freilich sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch noch wirtschaftlich höchst rentabel.

Im Morgenlicht wirken die beiden Windräder bei Mammendorf wie künstlerische Installationen. Die freilich sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch noch wirtschaftlich höchst rentabel.

(Foto: Anton Fasching/oh)

Die Windräder nahe der Gemeinde haben so viel Strom erzeugt wie nie

Von Stefan Salger, Mammendorf

Zwei große Windräder stehen im Landkreis - bei Malching und bei Mammendorf. Mehr werden es auf absehbare Zeit auch nicht. Denn zum einen hat der frühere Ministerpräsident Horst Seehofer die Zehn-H-Regel eingeführt, die als Regel die zehnfache Höhe eines Windrads als Mindestabstand zur nächsten Siedlung vorgibt. Zum anderen setzt die Flugsicherung enge Grenzen. Bedenken, es könne zu wenig Wind wehen, um die beiden Anlagen der Stadtwerke rentabel zu betreiben, haben sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Das belegen aktuelle Zahlen, die auch am Donnerstag, 6. Februar, in Mammendorf vorgelegt werden. Dann werden die Freien Wähler mit Blick auf ihre Gemeinde über die Energiewende berichten.

Zu verkünden gibt es dem Mammendorfer Energiereferenten Werner Zauser zufolge "neue Rekorde": Im fünften Betriebsjahr wurden etwa 6,7 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Damit wurde das bisherige Rekordjahr 2017 nochmals getoppt. Der durchschnittliche Jahresertrag in fünf Jahren liegt bei etwa sechs Millionen kWh und damit 600 000 kWh über dem Planwert. Mammendorf hat Zauser zufolge "auch insgesamt eine hervorragende Bilanz bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien". Mit um die 40 Millionen kWh werden im Ortsgebiet aus Sonne, Wind und Biomasse fast zweieinhalb Mal so viel Strom produziert wie im ganzen Ort verbraucht wird (17 Millionen kWh). Das sei einsame Spitze im Landkreis.

Dennoch: Auch in Mammendorf werde immer noch viel klimaschädliches Kohlendioxid in die Luft geblasen, so Zauser. Das zeigt die Klimastudie des Landkreises von 2018. Beim Infoabend von 19.30 Uhr an im Bürgerhaus Mammendorf will der Gemeinderat der Freien Wähler Wege aufzeigen, wie sich das ändern sollte und wie noch mehr Ökostrom produziert werden könnte. "Damit Deutschland die verbindlichen Ziele des Pariser Klimaschutz-Abkommens bis 2030 erreicht, ist es auch in Mammendorf erforderlich, den Ausstoß der klimaschädlichen Gase um weitere 40 Prozent zu senken." Im Anschluss an den Informationsteil ist eine Diskussionsrunde geplant, in der Fragen beantwortet und Anregungen gesammelt werden, wie es mit der Energiewende weiter gehen soll.

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