Viel Licht, klare Besucherführung und Erhalt der Südfassade: Nach diesen Kriterien soll das Hallenbad an der Max-Reger-Straße in Germering saniert und erweitert werden. Aus neun Arbeiten wählte eine Jury drei Preisträger aus, deren Vorschläge am Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert worden sind. Aufgabe der Architekten, die sich an dem Wettbewerb beteiligten, war es, das bestehende Hallenbad um einen Eltern-Kind-Bereich und ein Lehrschwimmbecken zu ergänzen. Das bisherige Lehrschwimmbecken in der Wittelsbacher Mittelschule muss der Erweiterung der Schule und dem Bau einer Turnhalle weichen.
Der Jury aus Architekten und Stadträten gefiel die Planung des Münchner Architektenbüros Seifert und Hugues zusammen mit den Landschaftsarchitekten Teutsch, Ritz, Rebmann am besten. Architektin Anne Hugues stellte im Foyer des Gebäudes der Stadtwerke Germering im Bärenweg ihr Modell selbst vor. Sie und ihre Mitarbeiter hätten geschaut, was an dem Bad schön sei und bleiben solle, sagte Hugues. Deshalb hat sie sich in ihrem Vorschlag dafür entschieden, die Südfassade hin zur Landsberger Straße möglichst unverbaut zu lassen. Lediglich der Pavillon für den Eltern-Kind-Bereich soll dort errichtet werden. Andere Planer hatten Modelle erarbeitet, in denen die Südfassade von mehreren Bauten verstellt wird. Hugues möchte auch den Gartencharakter des Liegebereichs betonen.
Präsentation durch die Architektin: Anne Hugues erklärt anhand von Entwurfszeichnungen, welche Motive sie zu ihrem Vorschlag bewogen haben.
(Foto: Johannes Simon)Im Inneren des Gebäudes will sie den Eingangsbereich klar gliedern. An ihren Zeichnungen ist das deutlich zu erkennen. Auch ist der Innenbereich so aufgeteilt, dass beide Badebereiche, also Lehrschwimmbecken sowie Schwimmbad und Eltern-Kind-Bereich unabhängig voneinander funktionieren können. Dies war eine Vorgabe der Stadtwerke. Getrennt werden die beiden Bereiche durch mobile Schiebewände, sodass auch ein gesamter Badebereich geschaffen werden kann. Zudem besteht zwischen beiden Badebereichen ein Höhenunterschied, das Lehrschwimmbecken liegt auf Straßenniveau.
Auch der Architekt Rudolf Graf, der dem Preisgericht angehörte, zeigte sich angetan vom Siegerentwurf. An diesem lobte er, dass der Badebereich licht und hell gestaltet sei, sowie die verwendeten Materialien und die Beziehung zwischen Innen- und Außenbereichen. Der Jury sei es überdies darauf angekommen, dass der funktionale Bereich, also Umkleiden, Duschen und Verbindungsgänge, für die Besucher klar und übersichtlich angeordnet sind. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Bewertung der Vorschläge sei während der Beratungen auch das Erscheinungsbild des Hallenbades geworden, sagte Graf. Das gewohnte Bild sollte möglichst erhalten bleiben.
An dem Modell des Bades lassen sich gut die Südfassade (rechts) und der davorgesetzte Eltern-Kind-Bereich erkennen.
(Foto: Johannes Simon)Freilich gibt es am Siegerentwurf, ebenso wie an den Vorschlägen, die den zweiten und dritten Preis gewonnen haben, auch kritische Anmerkungen. Diese sind nun Themen von Gesprächen mit den drei Architektenbüros. Aufgrund der Gespräche werden die Entwürfe nachgebessert und erneut bewertet. Die Entscheidung darüber, welches Modell zur Vorlage der Erweiterung des Hallenbades dienen soll, trifft der Stadtrat.
Germeringer, die sich für die Architektenmodelle interessieren, können diese im Foyer des Gebäudes der Stadtwerke ansehen. Dort sind Modelle und Entwurfszeichnungen bis Freitag, 6. Oktober, ausgestellt. Am Mittwoch, 4. Oktober, findet ein Informationsabend statt; Beginn um 18 Uhr. Anhand der Modelle wird erklärt, welche Kriterien der Jury für den Umbau des Hallenbades wichtig waren. Zudem gibt es Erläuterungen zu den einzelnen eingereichten Entwürfen.
Ausstellung der Modelle für den Umbau des Hallenbades, Stadtwerke Germering, Bärenweg 13, montags bis freitags 8 bis 12 Uhr sowie montags 14 bis 18 Uhr.