Entwicklungshilfe:Für eine bessere Bildung

Türkenfelder informieren über Schulprojekt in Uganda

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Seit fast 20 Jahren unterstützen Bürger aus Türkenfeld und dem Ortsteil Zankenhausen ein Schulprojekt in Kagoma in Uganda, Region Mubende, einem Dorf abseits großer Siedlungen. Pfarrer John C. Kyazze, der Anfang der 1990er Jahre in England unter anderem "Entwicklungshilfe" studierte, hat das Schulprojekt damals initiiert und mit seiner Familie und freiwilligen Helfern vor Ort bis heute angeschoben, um die schulische Grundversorgung in seinem Heimatland zu verbessern. Da die bestehenden Schulen damals total überbelegt und auch weit entfernt waren, wollte er "Möglichkeiten schaffen, dass wenigstens ein Teil der Kinder seiner Heimatregion, die etwa 130 Kilometer östlich der Hauptstadt Kampala liegt, eine qualifizierte Erziehung auf christlicher Basis in Form einer praktischen und berufsbezogenen Ausbildung bekommt".

Und es stehen noch weitere Ausbauten und Entwicklungen bevor. So wird ein Schwesternhaus benötigt, in dem die Lehr-und Betreuungskräfte vom Orden IHMR (Immaculate Heart of Mary Reparatrix) unterkommen sollen, der seit 2014 die Schule leitet. Außerdem sollen weitere Schlafräume für Internatsschüler geschaffen werden. Zu Ehren seiner Mutter "Zoe" (nach der heiligen Zoe von Rom, die zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian lebte) heißt die seit ihrer Gründung gewachsene Bildungseinrichtung "Zoe-Schule" und seit Mai 2017 gibt es in Türkenfeld einen "offenen und überkonfessionellen Unterstützerkreis", der immer wieder Spenden für das Projekt sammelt, das im Dorf als "Father John- oder Zoe-Schule" mittlerweile gut bekannt ist. Der Initiator des Schulprojektes , "Father John", hatte während seines Studiums Kontakte zu Deutschen Kollegen aufgebaut, die er für seine Schulidee belebte. Als ihn das Augsburger Ordinariat im Jahre 1993 nach Bad-Grönenbach-Zell schickte, traf er auf Pfarrer Georg Kapfer, der dort seelsorgerisch tätig war und ihn auch dann noch unterstützte, nachdem er nach Türkenfeld versetzt worden war. Zeitweilig war "Father John" auch Kapfers "Urlaubsvertreter", was eine engere Bindung an das Dorf und seine spendenbereiten Bürger ermöglichte. Dass auch für Kapfer das Schulprojekt ein großes Anliegen war, belegt die von ihm gegründete "Kapfer-Stiftung", die seit seinem Tod unter anderem die finanzielle Förderung der Zoe-Schule zum Zweck hat.

Seit 2000 sammeln die Sternsinger beider Orte für das Projekt, das 2001 als "St. Zoe - Primary-School (Grundschule) mit 64 Schülern startete. 2009 konnte eine Secondary School (Mittelschule) eröffnet werden und 2013/14 kam eine Vocational School (Berufsschule) dazu. Rund 300 Kinder besuchen heute die Internatsschule und werden von 30 Lehrern unterrichtet. Father John kommt fast jedes Jahr zu Besuchen nach Türkenfeld, wo er stets herzlich empfangen wird.

Informationsabend Zoe-Unterstützerkreis, Sonntag, 28. Oktober, Türkenfeld Pfarrheim, 19 Uhr.

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