Süddeutsche Zeitung

Entwicklung:Stimmungstest bei den Unternehmern

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Das Landratsamt möchte von Betrieben wissen, was sie sich für ihren Standort im Landkreis wünschen

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Fachkräfte, schnelles Internet, Gewerbeflächen: Der Landkreis will von den Unternehmen wissen, wie sie ihre Situation im Landkreis einschätzen und in welchen Bereichen sie Verbesserungen wünschen. Zu diesem Zweck verschickt das Landratsamt derzeit Fragebögen an etwa 4500 Firmen zwischen Maisach und Grafrath sowie zwischen Althegnenberg und Olching. Auch Germering, Gröbenzell und Puchheim beteiligen sich an der Umfrage. Bereits in den Jahren 2013 und 2016 hat das Landratsamt die Firmen befragt.

Landrat Thomas Karmasin sagt, die Einschätzungen der Unternehmen seien für etliche politische Entscheidungen zur Entwicklung des Landkreises "von großer Bedeutung". Benötigen Firmen Erweiterungsflächen? Gibt es Interesse an einer unternehmensübergreifenden Kooperation, beispielsweise im Bereich Ausbildung? Solche und andere Fragen möchte das Landratsamt von den Firmen beantwortet haben. Barbara Magg, im Landratsamt zuständig für die Förderung der Wirtschaft, koordiniert die Aktion. Aufschlüsse erhofft sie sich nicht nur durch die Antworten der Unternehmen, sondern auch durch den Vergleich dieser Antworten mit den Ergebnissen der beiden zurückliegenden Befragungen. Insbesondere die Bemühungen, weiterhin Fachkräfte für die Firmen im Landkreis zu finden, müssten weitergehen, sagt die Wirtschaftsexpertin.

Wichtige Ergebnisse erwarten sich auch die Wirtschaftsförderinnen von Germering, Gröbenzell und Puchheim. Sonja Weinbuch aus Puchheim möchte erfahren, wie es um die Zufriedenheit der Unternehmer in Puchheim steht und ob sich die Betriebe entwickeln können. Petra Tech aus Germering legt den Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit. Sie möchte gerne wissen, welche Betriebe in der Stadt Pionieren bei diesem Thema oder in der Digitalisierung sind. Raffaela Scelsi aus Gröbenzell möchte die Daten der Gemeinde aktualisieren und erhofft sich Auskünfte darüber, ob die Angebote der Wirtschaftsförderung zu den Anforderungen der Unternehmen passen.

Sämtliche Wirtschaftsförderinnen setzen auf die Kooperationsbereitschaft der Unternehmen. Je mehr Fragebögen an die Behörden zurückgeschickt werden, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Erste Antworten liegen dem Landratsamt auch schon vor. Unternehmen, die noch keinen Fragebogen erhalten haben, sollen sich ans Landratsamt wenden, entweder telefonisch unter 08141/519-248 oder per E-Mail an barbara.magg@lra-ffb.de. Die Auswertung der Ergebnisse wird Ende des Jahres öffentlich vorgestellt.

Vor drei Jahren nannten die Unternehmen im Landkreis den Mangel an Fachkräften als größtes Problem. Sie gaben an, neben Spezialisten aber auch ungelernte Mitarbeiter einstellen zu wollen. Ob die Suche nach Fachkräften inzwischen leichter geworden ist, wird die Umfrage ergeben. Wenig Änderung ist beim Thema Gewerbeflächen zu erwarten. Vor drei Jahren sahen die Firmen vor allem die Preise für Flächen kritisch. Wegen der weiterhin gestiegenen Grundstückspreise dürfte dies wohl nicht anders geworden sein. Gut bewertet wurden seinerzeit die Verkehrsanbindung des Landkreises und dessen weiche Standortfaktoren, wie das Freizeit- und Kulturangebot.

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Quelle:
SZ vom 23.05.2019
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