Energie:Sonnige Zahlen

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Besitzer einer neuen Solaranlage: Susanne und Richard Hasenheit (dritte und vierter von links) werben mit ihren Gästen, darunter Landrat Thomas Karmasin (Mitte), für die Fotovoltaikkampagne. (Foto: Landratsamt Fürstenfeldbruck)

Die Fotovoltaikkampagne im Landkreis bietet kostenlose Beratungen über die Installation von Solaranlagen. Weit mehr als 300 Hausbesitzer haben dieses Angebot bislang wahrgenommen

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Die Fotovoltaikkampagne des Landkreises hat bislang etwa 300 Haushalte und Unternehmen erreicht. Sie bietet eine Beratung, ob ein Wohnhaus oder ein Betriebsgebäude für die Installation einer Solaranlage geeignet ist. Die Vertreter des Energiewendevereins Ziel 21 und das Klimamanagement im Landratsamt sind vom Interesse der Bevölkerung überrascht. Vor Kampagnenstart hatte man in der Behörde mit etwa 100 Beratungen in diesem Jahr gerechnet. ÖDP-Kreisrat Max Keil, der sich für die Kampagne eingesetzt hat, sagt, er habe selbst nicht mit einem derartigen Erfolg gerechnet. Auch sind bereits die ersten Anlagen errichtet worden, die die Berater empfohlen haben.

Im Umweltausschuss des Kreistages wurde nun eine Zwischenbilanz der Kampagne mit dem Titel: "Mein Dach hat's drauf", vorgelegt. Bis Anfang Mai waren 284 Beratungstermine vereinbart, über 200 bereits absolviert. Dabei stellte sich heraus, dass 85 Prozent der Gebäude, deren Eigentümer beraten wurden, für die Installation einer Solaranlage geeignet sind. Im November soll dann auch feststehen, wie viele Anlagen zur Gewinnung von Strom und Wärme aus Sonnenenergie aufgrund der Beratungen errichtet worden sind. Momentan weiß die Kreisverwaltung durch Rückmeldung von Landkreisbewohnern von fünf Anlagen. Eine der ersten ist Anfang April in Olching eingeweiht worden. Zudem habe eine Umfrage unter Fachbetrieben ergeben, dass die Nachfrage nach Fotovoltaikanlagen seit Kampagnenstart Ende Januar spürbar gestiegen ist. Das geht aus den Unterlagen zur jüngsten Sitzung des Umweltausschusses hervor.

Gottfried Obermair, Kreisrat der Freien Wähler, Vorsitzender von Ziel 21 und selbst einer der Fachberater, nennt bereits höhere Zahlen. Seinen Worten nach ist die Zahl von 350 Beratungen, die Ziel 21 anbieten kann, bald erreicht. Die aufgrund der Kampagne bereits gebauten Fotovoltaikanlagen gibt er mit etwa zehn an. Zudem berichtet er von seinen Nachfragen bei den kommunalen Energieanbietern im Landkreis. So habe ihm Bernd Romeike, Interims-Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeldbruck, zu der Kampagne gratuliert und gesagt, dass sich viele Anrufer bei den Stadtwerken nach Möglichkeiten der Nutzung von Sonnenenergie erkundigten. Von den Stadtwerken Olching habe er gehört, dass es noch nie ein so großes Interesse an Fotovoltaik gegeben habe wie momentan, sagt Obermair.

Begleitet wurde das Beratungsangebot in den Frühjahrsmonaten auch von einer reihe von 18 Vorträgen. Zu diesen kamen insgesamt 925 Zuhörer. Auch aus diesem Kreis würden sich etliche Personen dazu entscheiden, eine Solaranlage auf ihr Dach bauen zu lassen, ist Obermair sicher. Viele Hausbesitzer bräuchten keine Beratung. Wer beispielsweise ein nach Süden geneigtes Dach habe, könne sich gleich einen Kostenvoranschlag ausarbeiten lassen, sagt der Vorsitzende von Ziel 21.

Einwohner des Landkreises, die sich für den Bau einer Fotovoltaikanlage interessieren, können auch in den kommenden Monaten das Angebot für eine kostenlose Beratung durch Fachleute von Ziel 21 wahrnehmen. In einem einstündigen Gespräch erfahren sie, ob das Dach ihres Hauses geeignet ist für eine Solaranlage. Dabei sind Faktoren wie die Ausrichtung des Daches oder die Traglast von Belang. Hausbesitzer, die einen Beratungstermin haben möchten, schreiben eine E-Mail ans Landratsamt ( klimaschutz@lra-ffb.de) oder rufen bei der Behörde in Fürstenfeldbruck an unter der Rufnummer 08141/519 225.

Laut einer Aufstellung der Kreisverwaltung sind etliche Gebäude, die dem Landkreis gehören, bereits mit Anlagen ausgestattet, die Energiegewinnung aus Sonnenlicht ermöglichen. Von 28 Gebäuden, bei der Mehrheit handelt es sich um weiterführende Schulen, haben neun eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Für drei Häuser ist eine Installation vorgesehen. 13 Gebäude verfügen über keine Anlage, der Grund liegt zumeist in der Statik des Daches, das eine Anlage nicht tragen kann. Zu einem Gebäude gibt es keine Informationen. Eine Aufstellung über die Gebäude, die den Städten und Gemeinden im Landkreis gehören, ist noch nicht erstellt worden.

Auch wer keine Fotovoltaikanlage installiert, kann durch die Kampagne gewinnen. Noch bis Ende Oktober läuft ein Gewinnspiel. Die Flyer dafür liegen in den Rathäusern und im Landratsamt aus. Informationen gibt es auch im Internet unter www.lra-ffb.de.

© SZ vom 17.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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