Süddeutsche Zeitung

Landtagswahl:Demos gegen AfD-Veranstaltungen

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Ein Bündnis aus Parteien und Initiativen ruft zur Teilnahme an Protestkundgebungen in Überacker und Emmering auf.

Von Christian Hufnagel, Emmering/Maisach

Auch das "Wurstessen für die Freiheit" wollen der AfD Demonstranten ein wenig verderben. Während der Kreisverband der Partei unter diesem kulinarischen Motto seinen stellvertretenden Bundessprecher Peter Boehringer für Donnerstag, 14. September, in Emmering ankündigt, soll es vor dem Bürgerhaus eine Protestkundgebung geben. Zur Demo ruft ein Bündnis auf - aus Grünen, SPD, Brucker Bürgervereinigung, Die Linke, "Fürstenfeldbruck ist bunt - nicht braun" und "Brucker helfen der Ukraine".

Aus Sorge um die Brandmauer

Um 18.45 Uhr treten dort als Sprecher die Landtags- und Bezirkstagskandidaten der Grünen auf: "Die deutsche Geschichte hat gezeigt, dass die Demokratie zerstört werden kann, wenn rechtsradikale Positionen nicht rechtzeitig auf energischen Widerstand stoßen", begründet Gabriele Triebel die Aktion. Und Lysander Loosen ergänzt: "Die Brandmauer gegen Rechts muss gefestigt werden - von den demokratischen Bürgerinnen und Bürgern selbst. Dazu rufen wir auf."

Drinnen im Bürgerhaus wollen sich von 19 Uhr an neben dem Hauptredner auch die Kandidaten der Kreis-AfD vorstellen: Peter Banholzer für den Landtag, Tassilo Erhardt für den Bezirkstag. Diese beiden wollen sich auch zwei Tage zuvor gut präsentieren, wenn ihnen Beatrix von Storch in der Sportgaststätte Überacker zur Aufmerksamkeit verhelfen soll. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag will ein Bild malen von "Bayerns Zukunft mit der AfD". Beginn ist um 19 Uhr.

Und auch dort wird die Wahlkampfveranstaltung der AfD von einer Gegendemo begleitet. Auch hierzu rufen SPD, Grüne, BBV, ÖDP und weitere Organisationen auf, "um klarzumachen, dass rechtes Gedankengut in unserem Landkreis nicht willkommen ist", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Landtagskandidaten der Grünen und der SPD nennen ebenfalls Gründe für den Protest: "Bei braun sehen wir rot", sagt Daniel Liebetruth. "Es ist wichtig, dass wir Hass und Hetze mit zivilisiertem Protest begegnen", findet Andreas Birzele. Als Redner treten die Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer (Grüne) und Michael Schrodi ( SPD) auf.

Der AfD-Kreisverband weist in seiner Einladung für Dienstag, 12. September, auf die zu erwartenden Begleitumstände vor der Sportgaststätte hin: "Da unsere politischen Gegner angekündigt haben, gegen diese friedliche Veranstaltung zu protestieren, ist sicher für Spannung gesorgt", heißt es in der Einladung.

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