Emmering:Teure Wünsche

Emmering: Wachsende Kosten: die Baustelle für das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr in Emmering.

Wachsende Kosten: die Baustelle für das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr in Emmering.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

In der Gemeinde gibt es Bedenken wegen Feuerwehr-Bedarfs

Von Manfred Amann, Emmering

Die Feuerwehr Emmering bekommt ein neues Transportfahrzeug. Damit soll der 16 Jahre zählende Ford Ranger ersetzt werden. Da die Anschaffung laut Kommandant Robert Klement dringlich ist und möglichst bald mit der Ausstattungsplanung begonnen werden soll, hat der Gemeinderat im Vorgriff auf den Etat 2021 mehrheitlich beschlossen, dafür 85 000 Euro frei zu geben. In der Beratung über den Antrag wurden auch Bedenken laut, was unter anderem damit zusammenhing, dass zuvor über die Kostenentwicklung für die Errichtung des Feuerwehrhauses diskutiert worden war. So klang in manchem Beitrag mit, dass die Gemeinde schon mehr als fünf Millionen Euro in ein neues Gerätehaus investiere und sich die Wehr daher mit Wünschen etwas zurückhalten sollte.

Sechzehn Jahre seien für ein Fahrzeug, das nur selten bewegt wird, keine Zeitspanne, befand Korbinian Würstle (Grüne), woraufhin Klement konterte, dass die meisten Einsatzfahrten mit Kaltstart und Vollgas durchgeführt werden müssten und sich dies auf das Lebensalter des Fahrzeugs sicher nicht positiv ausgewirkt habe. Ottmar Altbauer (FW) erinnerte daran, dass absehbar die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges für rund 450 000 Euro anstehe und dass der Ranger einst angeschafft worden sei, weil man mit dem niedrigeren Fahrzeug schnell durch die Unterführung auf die Südseite der Bahnlinie komme. Klement wies jedoch darauf hin, dass bei Ausfall des Ford Ranger die volle Einsatzfähigkeit gefährdet sein könnte und Reparaturen wirtschaftlich nicht sinnvoll seien. Außerdem führte er an, dass mit einem neuen Fahrzeug auch Kleineinsätze unternommen werden könnten, mehr Laderaum und mehr Platz für Helfer zur Verfügung stünden und damit auch die andere Bahnseite erreicht werden könne, wenn die Unterführung wie von der Gemeinde gefordert, entsprechend erweitert wird. "Das ist aber längst noch nicht durch, merkte dazu CSU-Bürgermeister Stefan Floerecke an. Wie Klement weiter erklärte, "ist so ein Auto besser als Führungsfahrzeug geeignet".

Zu den Kosten des Feuerwehrhauses sagte der Kommandant, dass man nicht alles der Wehr anlasten sollte. Im Kopfgebäude des Feuerwehrhauses seien zum Beispiel Wohnungen vorgesehen, die nicht von der Feuerwehr initiiert worden seien. Die Kosten für das neue Gerätehaus liegen laut Floerecke aktuell bei rund 5,4 Millionen. Herbert Groß (Grüne) sagte dazu, vor Kurzem seien noch 5,3 Millionen genannt worden. Allerdings lassen sich beim Bau des Feuerwehrhauses Kosten einsparen. Der Ausschuss, der den Neubau des Feuergerätehauses begleitet, hatte laut Bürgermeister im Rahmen des Kostenmanagements und in Zusammenarbeit mit Planer Ulrich Falke Einsparpotenziale in Höhe von gut 230 000 Euro ausgemacht. "Die Einsparmöglichkeiten sind weitgehend mit der Feuerwehr abgesprochen und gehen nicht zu Lasten der Leistungsfähigkeit", versicherte der Gemeindechef. Die hauptsächliche Einsparung sei möglich, weil auf die geplante Atemschutzwerkstätte verzichtet werden könne. Nach Abklärung mit Fachleuten sei die Erkenntnis gereift, dass auch eine einfache Ausstattung mit entsprechendem Werkzeug den Erfordernissen genügt.

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