Süddeutsche Zeitung

Emmering:Politik für Senioren

Die Gemeinde befasst sich mit Anliegen der älteren Einwohner

Von Manfred Amann, Emmering

Um den Verantwortlichen der Seniorenpolitik in Emmering eine Art Leitfaden oder Orientierungshilfe an die Hand zu geben, entwickelt Seniorenreferent Christofer Stock (CSU) in Abstimmung mit dem Seniorenbeirat und Hilfseinrichtungen ein seniorenpolitisches Konzept. "Es soll in das Engagement der Gemeinde für die Senioren etwas Ordnung und Struktur bringen und Handlungsfelder aufzeigen, die der Seniorenarbeit am Herzen liegen und für die Arbeit von Bedeutung sind", so Stocks Erklärung. Ziel sei es, Impulse zu geben, vorhandene Ressourcen zu nutzen und das Konzept weiterzuentwickeln.

"Der Entwicklung im Ort entsprechend soll der Leitfaden fortgeschrieben werden und als Anhalt dafür dienen, Mängel aufzuspüren, um sie zu beseitigen", sagte Bürgermeister Michael Schanderl (FW). Im Einzelnen sollen im Konzept Problemfelder aus den Bereichen Infrastruktur, Barrierefreiheit, Umwelt, Verkehr, gesellschaftliche Teilhabe sowie Gesundheitsversorgung Beachtung finden. Wichtig seien seniorengerechte Einkaufsmöglichkeiten, die Absenkung von Bordsteinen und die Schaffung von hindernisfreien Zugängen zu Ärzten, Apotheken und Läden. Ebenso sollte auf Verbesserungen für Busse und Bahnen und auf sichere Rad- und Fußwege gedrängt werden. Auch braucht es mehr öffentliche Parkplätze für Behinderte.

Zudem wird im Konzept dem Bereich "Wohnen zu Hause" große Bedeutung zugemessen. "Barrierefreies Bauen, alternative Wohnformen, Wohnberatung und Hilfestellung bei der Wohnungsanpassung sollten die Verantwortlichen ebenso im Blick haben, wie die Stärkung der Nachbarschaftshilfe", erläuterte Stock. Damit ältere Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, wird darauf verwiesen, dass Begegnungs- und Kommunikationsangebote unter Einbindung von Vereinen und Gruppierungen sowie Informationsveranstaltungen organisiert werden sollen. "Alt und Jung-Projekte" und runde Tische könnten ebenso das Leben der Dorfgemeinschaft fördern.

Als besonders wichtig erachtet wird in dem Leitfaden eine optimale Gesundheitsversorgung. Dies reiche von der ärztlichen bis zur ambulanten und stationären Versorgung. Auch Möglichkeiten für Tages- und Kurzzeitpflege sollten im Blick bleiben, auch die Unterstützung pflegender Angehöriger. Vorgeschlagen wird überdies Ernährungsberatung, Informationen zu Früherkennung und Gesundheitsvorsorge sowie zur Sturzprävention anzubieten. Überdies sollte das Netz unterstützender Dienste wie Gartenhilfe, Hausbesuche oder Hilfe bei Behördengängen ausgebaut werden.

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Quelle:
SZ vom 23.10.2019
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