Emmering:Gemeinde wird entlastet

Wohnungsbau­ge­nossenschaft übernimmt Immobilienverwaltung

Die Ankündigung von Geschäftsführer Christoph Maier, zum Jahresbeginn 2022 mit der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) des Landkreises zu starten, ist im Emmeringer Gemeinderat positiv aufgenommen worden. Besonders deswegen, weil dann die Verwaltung der 13 Wohnungen der Gemeinde von der WBG übernommen und damit die Gemeindearbeit entlastet wird. "Wir sind froh, dass es endlich weiter geht und die WBG nicht als Papiertiger in der Schublade verschwunden ist", befand Herbert Groß (Grüne). Aus den Fraktionen verlautete unter anderem, dass die Gemeinde zwar momentan kein Projekt für die Errichtung bezahlbaren Wohnraumes in Aussicht habe, mittelfristig aber auch Emmering über die WBG versuchen werde, den "sozialen Wohnungsbau" voranzubringen. "Die Aufnahme der Säule Verwaltungstätigkeit für Bestandsimmobilien ins Konzept der WBG ist ein wichtiger Punkt für die Gemeinde", befand CSU-Sprecher Werner Öl. Zudem erinnerte Altbürgermeister Michael Schanderl (FW), dass er als Vorsitzender des Gemeindetages bei der Gründung der WBG großen Wert daraufgelegt habe, durch die Übernahme der Verwaltung für Immobilien durch die WBG die Kommunen zu entlasten.

Auf Anfrage erklärte Rechtsanwalt Maier, dass damit zu rechnen sei, dass der WBG voraussichtlich gut 150 Bestandswohnungen zur Verwaltung übertragen werden und damit "Wirtschaftlichkeit gegeben" sei. Bei der Präsentation der "neuen Konzeption" unter dem Motto "Bezahlbar Wohnen in FFB" in der jüngsten Ratssitzung erläuterte Maier, dass die WBG nach intensiver Vorarbeit und rechtlichen Prüfungen in verwaltungstechnischer Hinsicht gut vorbereitet sei. Kernpunkt des umfassenden Umsetzungskonzeptes der satzungsmäßigen Vorgaben sei auf Wunsch der Gesellschafter die vollständige Übernahme der Planungs-, Bau-, und Verwaltungsfunktion durch die WBG. Dies könne entweder als Komplettprojektbetreiber mit Planung und Bau für die Kommune erfolgen oder nach Überlassung von Grundstücken und Erbbaurechten durch die Kommunen als Realisierer.

Besonders erfreulich fanden Emmerings Ratsmitglieder, dass den Mitgliedskommunen, die auf eigenem Grund keinen Wohnungsbau realisieren, keine Kosten für Projekte anderer entstehen. Werner Öl hielt diese Festlegung für "vernünftig und für Emmering bedeutsam". Aus jetziger Sicht sind laut Bürgermeister Stefan Floerecke (CSU) in Alling, Althegnenberg, Fürstenfeldbruck, Gröbenzell, Landsberied, Maisach, Mammendorf sowie unter der Obhut des Landkreises Wohnbauprojekte denkbar. Der Gemeinderat gab auch seine Zustimmung, dass die WBG je nach Entwicklung durch die Geschäftsführung Personal einstellen kann und Diplomingenieur Markus Ostermair zu einem weiteren ehrenamtlichen Geschäftsführer bestellt wird. Da Maier ausgeführt hatte, dass die WBG ein soziales Management anstrebe, ließ sich Groß erklären, dass dies unter anderem hinsichtlich der Mietpreise und auch der Wohnungsvergaben zu verstehen sei. Außerdem sei vorgesehen, bei der Belegung darauf zu achten, dass lebendige Gemeinschaften entstehen können. Der "ökologische Anspruch" an Neubauten hängt laut Maier wesentlich von den Baukosten ab, da diese hauptsächlich für die Berechnung des Mietpreises ausschlaggebend seien. Derzeit werde eine Miete von etwa acht Euro je Quadratmeter angestrebt.

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