Emmering:Freiwillig zurück in der Schule

Emmering: Bei Lehrern und Schülern ist Patrick Steckermeier beliebt. An der Emmeringer Schule hilft er aus, wo er gebraucht wird. So will er sich über seinen künftigen Beruf klar werden.

Bei Lehrern und Schülern ist Patrick Steckermeier beliebt. An der Emmeringer Schule hilft er aus, wo er gebraucht wird. So will er sich über seinen künftigen Beruf klar werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Patrick Steckermeier hat sein Abitur in der Tasche und probiert nun, ob ein Lehramtsstudium etwas für ihn wäre. Dafür absolviert er einen einjährigen Dienst als "Bufdi"

Von Manfred Amann

18 Jahre alt, das Abitur in der Tasche und seit Beginn des neuen Schuljahrs ist Patrick Steckermeier aus Alling ein "Bufdi". Die Abkürzung steht für Bundesfreiwilligendienst und bietet unter anderem jungen Menschen die Möglichkeit, sich für das Gemeinwohl, insbesondere im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich sowie im Bereich des Sports, der Integration und des Zivil- und Katastrophenschutzes zu engagieren. Patrick Steckermeier hatte sich nach dem Abschuss am Max-Born-Gymnasium in Germering erfolgreich für einen Einsatz an der Emmeringer Grund- und Mittelschule beworben.

Laut Rektorin Eva-Maria Gruber ist er schon nach wenigen Wochen "als wichtige Stütze für den Schulbetrieb nicht mehr wegzudenken". Der freiwillige Helfer sei für alles zu haben, engagiere sich in der Verwaltung, sei ein guter Organisator, könne mit digitalen Medien gut umgehen, unterstütze Lehrkräfte im Unterricht und bei Projekten, habe ein Gespür für den Umgang mit Kindern und helfe auch bei der Mittagsbetreuung.

Patrick sei bei allen Lehrkräften und bei Schülern sehr gefragt und besonders jetzt, unter Coronabedingungen, ein wichtiger Mitarbeiter. "Kurz gesagt, wir haben mit der Auswahl Patricks unter mehreren Bewerbern ein Riesenglück gehabt", schwärmt die Rektorin. Dem Gelobten ist das schon leicht peinlich. Steckermeier ist in München aufgewachsen und lebt seit etwa zehn Jahren mit den Eltern in Alling. "Ich will studieren, bin mir aber noch nicht sicher, in welche Richtung es gehen soll", erzählt der Freiwillige. Da auch ein Lehramtsstudium in Betracht komme, habe er sich entschieden, sich das Arbeitsumfeld einer Schule genauer anzusehen. "Ich sehe das freiwillige Jahr als Übergang zur Selbstfindung und erhoffe mir Erkenntnisse und Erfahrungen, die mir die Entscheidung darüber erleichtern, wie ich mich beruflich weiterentwickeln kann." Die etwas abfällig klingende Bezeichnung "Bufdi"mache ihm nichts aus. Eines könne er jetzt schon sagen, nämlich dass ihm der Umgang mit Schülern Freude macht. "Ich hoffe, dass Patrick viele Erfahrungen sammelt und dass er genauso profitiert wie wir von seinem Engagement", wünscht sich die Schulleiterin.

Trotz aller Freiwilligkeit hat Steckermeier bis Ende des Schuljahres im Juli 2021 eine 40-Stundenwoche abzuleisten und bekommt 30 Urlaubstage, was laut Gruber auch "Ferieneinsatz" bedeutet. Zudem ist er aufgefordert, an Seminartagen teilzunehmen. Er erhält ein "Taschengeld" in Höhe von 410 Euro pro Monat. In seiner Freizeit spielt der junge Mann Violine, er fährt gerne Fahrrad oder sportelt anderweitig.

Für die Entlohnung und für alles, was verwaltungsmäßig mit dem "Bufdi-Einsatz" zu tun hat, ist der "Förderverein-Schulen-Emmering" verantwortlich, der als Arbeitgeber fungiert und die Anstellung eines Bufdi erst möglich machte. Nach Aussage des Vorstandes soll das "Bufdi-Projekt" keine einjährige, sondern ein dauerhafte Einrichtung an den Schulen sein. Um dies zu erreichen und auch Schul-Projekte finanziell unterstützen zu können, ist der Förderverein auf Mitglieder und auf Spenden angewiesen. Nähere Infos findet man auf der Internetseite www.fv-schulen-emmering.de.

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