Emmering:Feuerwehr im Ausweichquartier

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Einsatzkräfte ziehen vorübergehend in die Lagerhalle eines Bauernhofes um. Das alte Gerätehaus an der Amperstraße wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt

Von Manfred Amann, Emmering

Das neue Feuerwehrgerätehaus in Emmering wird entgegen der Grundplanung nicht unterkellert. Den Grund dafür liefert der Grundwasserstand, der laut Fachleuten einen Kellerbau "unüberschaubar verteuern" würde. Die Freiwillige Feuerwehr zieht bereits auf den Weiß-Hof an der Schwabenbergstraße um, damit das Gerätehaus an der Amperstraße abgerissen und an gleicher Stelle ein neues mit Schulungs- und Lagerräumen errichtet werden kann. Der Feuerwehrverein kommt zwischenzeitlich im Kindergarten Regenbogen unter.

Während die Baugenehmigung noch aussteht, wurden bereits bauliche Vorbereitungen getroffen, die nach Ansicht einer Ratsmehrheit ein Umdenken erforderlich machen. Geplant war eine Vollunterkellerung des Gebäudekomplexes, aus der nun aber nichts wird, denn bei Probebohrungen im Untergrund war festgestellt worden, dass der Grundwasserspiegel dermaßen hoch liegt, dass Kellerräume nur mit zusätzlichem hohem Kostenaufwand realisierbar wären. Der Gemeinderat hat daher die Unterkellerung mit knapper Mehrheit gegen die Stimmen der CSU-Fraktion gestrichen.

Gerätschaften wie Warnschilder sind in der Lagerhalle von der Emmeringer Feuerwehr bereits deponiert worden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Zum Ausgleich soll nun im hinteren Bereich das Gerätehaus geringfügig erweitert werden, um dort die Technik und Lagerräume unterzubringen. "Wir können den Wegfall der Kellergebäude dadurch gut kompensieren", erklärt dazu Geschäftsstellenleiter Markus Pree. Da der hintere Bereich schon am Landschaftsschutzgebiet kratze, sei eine größere Erweiterung nicht möglich. Laut Christoph Tanzer von der Ingenieur-Gemeinschaft Grundbau und Christoph Matthäus, Sachverständiger von Geotechnik in Augsburg, wäre ein Kellerbau nur mit unverhältnismäßig großen baulichen Anstrengungen und kaum abschätzbarem finanziellem Mehraufwand möglich. Das ständig nachdrückende Wasser aus der Baugrube zu pumpen, sei kaum möglich, da die Amper nur etwa 20 Meter am Grundstück vorbeifließe, erklärten die Fachleute. Möglich wäre aber, Spundwände zur Abschottung bis in eine Tiefe von 15 Metern in den Untergrund zu rammen. Dies würde aber zu Mehrkosten in Höhe von rund 400 000 Euro führen. Hinzu kämen noch etwaige Kosten für die Entsorgung möglicher Altlasten.

Als kostengünstigere Alternative schlugen sie vor, auf die Unterkellerung zu verzichten und im oberirdischen Bau einen Ausgleich in Form eines erhöhten Anbaus zu schaffen. In die Umplanung und die Aufteilung der Räumlichkeiten wird die Feuerwehr erneut eingebunden. "Neben den Problemen mit der Ableitung von Wasser oder der Absperrung gegen das Eindringen sparen wir uns einen großen Teil des Erdaushubs samt Entsorgung", bilanziert Pree. Für die Bodenplatte werde man jedoch den Untergrund vorbereiten müssen. Während der Umplanung (Tektur) sollen die Abrissarbeiten möglichst bald beginnen.

Diese Halle auf dem Weiß-Hof in Emmering wird für einige Zeit das Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde sein. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Von Montag, 16. September, an sei geplant, im alten Feuerwehrhaus die Innenwände rauszureißen und Mitte Oktober sollen dann die Außenwände abgebrochen werden, so Pree. Im Frühjahr wolle man mit der Fundamentierung beginnen. Ein Antrag der CSU-Fraktion, erst noch eine weitere Meinung einzuholen, wurde abgelehnt.

© SZ vom 03.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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