Süddeutsche Zeitung

Emmering:Die Kraft des Liedes

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Auch im 100. Jahr des Bestehens hat sich am Auftrag des Emmeringer Männerchores nichts geändert: Der Gesangsverein will die Menschen durch seine Kunst erfreuen

Von Manfred Amann, Emmering

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg ist in Emmering von 14 Männern und vier Fördermitgliedern ein Gesangsverein gegründet worden, um nach dem schrecklichen Jahren wieder Normalität ins Leben zu bringen, die Gemeinschaft zu pflegen und mit Liedern die Mitmenschen zu erfreuen. Daraus hervorgegangen ist der Männerchor Emmering, der nun das ganze Jahr über sein 100-jähriges Bestehen feiert. Zum Start ins Jubiläumsjahr hatte der Vorstand am Sonntag zu einem Neujahrsempfang ins Bürgerhaus eingeladen, der von Mitgliedern, Freunden des Chores, Ortspolitkern, Vereinsvorständen und Ehrengästen, laut Vorsitzenden Otfrid Lankes "viel mehr als erwartet", angenommen wurde. Eine Ausstellung von Fotos, Plakaten, Zeitungsberichten und Urkunden an Stellwänden gab einen "Rückblick" auf die Jahrzehnte seit der Gründung mit vielen Sängertreffen, Konzerten und Chorreisen wie zum Beispiel zum befreundeten Coro Conegliano in Italien/Venetien.

Der Chor begrüßte die Gäste mit dem "Wahlspruch" des Ammer-Amper-Sängerkreises "Singet froh im Brucker Land, Brüder, Schwestern, Hand in Hand", wodurch die gute Beziehung zum Verband zum Ausdruck kam. Der Vorsitzende Wolf-Dieter Gatzke lobte denn auch die harmonische Zusammenarbeit und würdigte den Chor als einen der Vereine, "die sich nicht vom Zeitgeist anstecken lassen und nur ihre eigenen Ziele in den Vordergrund stellen". Vizebürgermeister Oliver Stock gratulierte im Namen der Gemeinde, erinnerte an "große Konzerte, die in Erinnerung bleiben", und dankte den einstigen und aktiven Mitgliedern des Vorstandes für ihren ehrenamtlichen Einsatz, ohne den der Chor seine Beliebtheit nicht hätte erlangen können. Die Konzerte sowie das Mitwirken bei weltlichen und kirchlichen Festen sei ein wichtiger Beitrag für das kulturelle Leben in Emmering. Als Moderator einer Veranstaltung und bei den Vorbereitungen darauf habe er selbst erleben können, dass die Gemeinschaftspflege und das Miteinander Spaß zu haben, ganz wesentlich seien, sagte Stock und lobte Chorleiter Joachim Dorfmeister als "Glücksfall".

"100 Jahre und noch so frisch und agil", befand Pastoralreferentin Susanne Kiehl und bedankte sich für die stete Bereitschaft, zu besonderen Anlässen Gottesdienste zu verschönern. Als "Geschenk" kündigte sie an, für einen Probeabend Wein zu besorgen und zeigte schon Mal "symbolisch" eine Flasche - auch um Werbung zu machen, denn "jede gekaufte Flasche trägt dazu bei, dass wir unsere Orgel bald reparieren lassen können". Helga Lindner, Vorsitzende der Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck, der bei der Gründung vor hundert Jahren Pate stand, gratulierte ihren "Patenkindern" . Für das Jubiläumsjahr kündigte Lankes einige Highlights an. Am, 7. April, findet das Passionssingen statt. Am 11. Mai ist eine Maiandacht mit dem Männergesangsverein Gröbenzell geplant und am 14. Juli wird es ein "Offenes Singen" geben. Das Festkonzert wird es mit anderen Chören am 19. Oktober in der Amperhalle geben. Anlässlich des Empfangs wurde Erwin Pusch zum Ehrenmitglied ernannt und Hubert Gonschior für 63 Jahre als Sänger, davon 33 Jahre als Chorleiter, mit der goldenen Ehrennadel mit Brillanten ausgezeichnet. Mit der silbernen Ehrennadel für 20 Jahre aktives Mitglied oder 25 Jahre Fördermitglied wurden Günther Bilsing, Alexander Grimm, Rosi Gonschior, Isolde Kaiser und Franz Vogl geehrt. Die goldene Ehrennadel für 40 oder 50 Jahre konnten Anton Schlichter, Gerold Peter, Dieter Reiß, Wieland Schultz und Josef Kaiser entgegennehmen.

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SZ vom 22.01.2019
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