Emmering:Asbest verzögert Abriss

Emmering: Ausgeräumt: Das alte Emmeringer Feuerwehrhaus sollte bereits im vergangenen Jahr abgerissen werden.

Ausgeräumt: Das alte Emmeringer Feuerwehrhaus sollte bereits im vergangenen Jahr abgerissen werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Das alte Emmeringer Feuerwehrhaus enthält Dämmmaterial, das nur unter aufwendigen Schutzmaßnahmen entfernt und entsorgt werden darf. Die Genehmigung hierfür steht noch aus

Von Manfred Amann, Emmering

Im Frühjahr soll in Emmering auf dem bisherigen Standort an der Amper mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen werden. Doch das alte, mittlerweile geräumte Feuerwehrhaus steht noch immer. Es sollte schon im Vorjahr abgebrochen werden, nachdem die Feuerwehr auf den Hof von CSU-Gemeinderat Josef Weiß umgezogen war. Dass sich der Abriss verzögerte, liegt an dem Asbestmaterial, das beim Bau in den 1970er Jahren verwendet wurde. Laut Verwaltungsleiter Markus Pree ist die Asbestbelastung glücklicherweise nicht so großflächig wie ursprünglich angenommen. Gutachten hätten gezeigt, dass der beim Dachbau verwendete Kleber vorsichtig abgeschabt werden müsse. Dafür und für die Beseitigung des Materials brauche man aufgrund erforderlicher Schutzmaßnahmen für die Arbeiter aber Zeit. Der Abbruch sei dadurch aufwendiger geworden und werde auch wegen der Auflagen für die Entsorgung des Sondermaterials deutlich teurer.

In welchem Umfang die Kosten steigen, ist noch unklar. Der Geschäftsführer rechnet mit Mehrkosten "im unteren fünfstelligen Bereich". Da für das erste Gutachten die höchst möglichen Schutzmaßnahmen mit einer kompletten Einhausung des Feuerwehrhauses mit Luftschleusen zugrunde gelegt worden waren, die von Ratsmitgliedern als "völlig überzogen" beurteilt worden waren, hatte die Gemeinde eine "kostengünstigere Variante" in Auftrag gegeben, die nun von der Gewerbeaufsicht in Landratsamt dahingehend geprüft wird, ob die eingeplanten Schutzmaßnahmen ausreichen. "Wenn die Gemeinde die Freigabe vorliegen hat, wird sie an die Abbruchfirma herantreten und umgehend einen Kostenvoranschlag einfordern", erklärt Markus Pree. "Ich hoffe, dass das Gewerbeaufsichtsamt möglichst bald die Schutzmaßnahmen für die Beseitigung des Asbestmaterials genehmigt, damit wir anfangen können. Es muss jetzt schnell gehen, damit wir nicht in zeitliche Bedrängnis kommen, denn im Spätherbst 2021 soll das neue Feuerwehrhaus bezugsfertig sein".

Da die anfallenden Mehrkosten voraussichtlich vom Bauausschuss oder vom Gemeinderat genehmigt werden müssen, rät der Verwaltungsleiter, einen "Sonderausschuss Feuerwehrhaus" zu bilden, der über Ausgaben in Höhe von 40 000 Euro entscheiden kann. "Es gibt kein Zurück, denn die Ausschreibungen für den Neubau laufen bereits", drängt Pree. Die Mehrkosten könne die Gemeinde verkraften, nachdem auf den Bau eines Kellers verzichte worden sei.

Bodenuntersuchungen auf dem Emmeringer Feuerwehrgelände hatten ergeben, dass das Grundwasser "Am Lauscherwörth" recht hoch ist und der Wasserdruck der Amper massive Wände erforderlich machen würde. Durch den Kellerverzicht habe die Gemeinde nicht nur Kosten, sondern auch Bauzeit gespart. Trotzdem sei es wichtig gewesen, dass sich der Gemeinderat mit der Feuerwehrführung schnell über die Umplanung einig geworden sei und für alle im Untergeschoß vorgesehenen Zweckräume oberirdisch Plätze gefunden worden seien. "Nun hoffen wir, das nicht noch einmal etwas dazwischen kommt, das die zeitlich Planung gefährden könnte", so Verwaltungsleiter Markus Pree.

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