Länger als gedacht hat sich die Umgestaltung und Aufwertung des Geländes zwischen dem Seniorenheim, der Amperhalle und dem Bürgerhaus in Emmering hingezogen. "Eigentlich sollten die Arbeiten schon im Frühjahr vorigen Jahres abgeschlossen sein", erzählt CSU-Bürgermeister Stefan Floerecke. Die Verzögerungen seien Umplanungen und unerwarteten Schwierigkeiten in der Bauphase geschuldet. Die Corona-Pandemie und Verzögerungen bei Materiallieferungen hätten sich ebenso ausgewirkt. Außerdem hätten alle Anwohner, vor allem die des Seniorenheimes nebenan, eingebunden werden müssen. Seit dem Ende des vergangenen Jahrs ist der "multifunktionale Platz", Emmerings "neue Mitte", aber fertig und kann mit coronabedingter Verspätung am Samstag, 25. Juni, endlich eingeweiht werden.
Da die vielen Neupflanzungen in der Zwischenzeit gut anwachsen und sich die Blumenrabatten und Blühwiesen voll entfalten konnten, kommt das Ergebnis der Planung voll zur Wirkung. Multifunktional meint, dass der gesamte Bereich eine hohe Aufenthaltsqualität mit vielen Ruhebänken und Rückzugsmöglichkeiten bekommen hat und so einerseits die Möglichkeit besteht, sich abseits des Straßenverkehrs in einer ruhigen Anlage mit viel Grün aufzuhalten. Andererseits können auf dem Vorplatz des Bürgerhauses auch Festlichkeiten und Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Emmeringer Weihnacht, ausgerichtet werden. Umrahmt von altem Baum- und Strauchbestand schließt Richtung Norden eine seit Jahren gewachsene Grünanlage an, auf der gegenüberliegenden Seite konnte der Außenbereich der Evangelisch-Lutherischen Versöhnungskirche optisch wirkungsvoll eingebunden werden. Zudem wurde eine neue Verbindung zwischen Amperhalle und Bürgerhaus hindurch geschaffen, so dass die Emmeringer Sportanlagen mit Anschluss an die freie Landschaft ohne Umweg zu erreichen sind. Zum Gesamtbild passt auch die Wegverbindung von der Estinger Straße her.
Der Brunnen kann bei Feiern abgeschaltet werden und ergibt weiteren Platz.
(Foto: Carmen Voxbrunner)Barrierefreiheit war ein wichtiges Kriterium, das dem Planungsbüro mit auf den Weg gegeben und von ihm konsequent umgesetzt wurde. Inmitten des Platzes sprudelt fröhlich springend und plätschernd Wasser aus etwa 20 ebenerdig eingelassenen Düsen. Laut Floerecke kann der Brunnen, während gefeiert wird, auch abgestellt werden, so dass auch diese Fläche genutzt werden kann. Etwas geschützt von Bäumen steht nun eine überdachte Bühne, die in beide Richtungen bespielt werden kann. "Wegen des Immissionsschutzes zum Seniorenheim hin hat uns das Landratsamt für die Nutzung der Bühne Einschränkungen für Musikdarbietungen auferlegt", verrät der Bürgermeister. So sei die Anzahl von Konzertveranstaltungen begrenzt und vorgegeben, wie lange Musik gemacht werden darf. Im Bereich des Vorplatzes wurden Elektroanschlüsse verlegt, die eigentlich nicht auffallen, aber bei Veranstaltungen das Verlegen langer Kabelverbindungen erübrigen.
Die Kosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro und liegen damit etwa eine halbe Million über der Planung. "Dies lag an unvorhersehbaren Schwierigkeiten. Wir mussten zum Beispiel die Kegelbahn, die unmittelbar vor der Amperhalle unter dem Platz liegt, komplett ausgraben und neu abdichten. Zudem wurde die Einhausung zwischen Amperhalle und Bürgerhaus entfernt und ein neuer Durchgang geschaffen", erklärt Floerecke. Außerdem seien die Materialpreise gestiegen. Ganz allein muss Emmering das Geld nicht aufbringen, denn 60 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt der Staat. Die Weihe des Vorplatzes erfolgt am Sonntag nach einem ökumenischen Gottesdienst, der um 10.30 Uhr beginnt. Im Anschluss sorgen der Burschen- und der Madlverein für das leibliche Wohl. Es spielt die Blaskapelle Emmering und auch der Musikverein und der Männerchor sorgen für einen musikalischen Rahmen.