Das Eiscafe "Roberto" steht laut einer Umfrage eines Münchner Radiosenders auf Platz eins der beliebtesten Eisdielen in München und Umgebung. Dafür sorgen die zufriedenen Kunden von Roberto Lorenzon, der ungewöhnlichen Aufwand auf sich nimmt, bis das Eis an der Theke zum Verkauf bereit steht. Wenn er eine Geschmacksrichtung in seinem Eislabor kreiert, dann muss er zuerst in den Supermarkt, um die besten Zutaten dafür zusammenstellen. Hat er nach aufwendiger Suche die richtige Grundlage zum Beispiel für die Geschmacksrichtung Rhabarber, dann tüftelt er solange an dem richtigen Rezept, bis es ihm schmeckt. Bei Rhabarber war das sehr anstrengend, und so wurde die Idee nach stundenlanger Arbeit wieder verworfen. Obwohl das Eis allen Angestellten hervorragend geschmeckt habe, erzählt Angela Lorenzon, seine Frau.
In vielen Jahren der Eisproduktion entwickelte der 53-Jährige mit dieser Strategie mehr als 100 verschiedene Sorten, von denen er 32 an der Theke verkauft. Der Italiener hat seit 35 Jahren Erfahrungen im Eisgeschäft und trägt dieses Wissen auch nach außen. Gelegentlich besucht er Messen und Seminare, die über die geltenden Lebensmittelgesetze, bestimmte Allergene oder die neuesten Trends und technischen Weiterentwicklungen in der Eisherstellung informieren. Roberto Lorenzon nennt sich selber einen gelernten Eismann, dessen Ursprünge aus Nürnberg kommen. Sein Vater kam in der Nachkriegszeit nach Deutschland und gründete eines der ersten Restaurants in Nürnberg, welches zudem eine Eisdiele, eine Pizzeria und ein Café umfasste. Lorenzon wurde in einer Familie groß, die sich früh mit Eis beschäftigte. Diese Grundlage machte er sich zunutze, um sich nach der Pensionierung des Vaters auf die Eisproduktion zu spezialisieren. Seit 18 Jahren besteht sein Geschäft nun in der Otto-Wagner-Straße 18. Und das mit Erfolg.
"Theoretisch ist es nicht schwierig, Eis zu machen. Doch das Eis ist sehr empfindlich. Roberto hat dafür aber das richtige Händchen und die richtige Zunge", sagt seine Frau. Vor drei Jahren wurde die Eisdiele auf dem neuesten Stand der Technik und Ausstattung gebracht. Sitzplätze gibt es nicht, die Stadt Germering aber hatte sich dafür eingesetzt, dass im umliegenden Bereich Parkbänke aufgestellt werden. An Sitzmöglichkeiten mangelt es also trotzdem nicht.