Wohnungsbau:Kein Platz für Tiny Houses

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Eichenauer Grüne scheitern mit Antrag auf Bau von kleinen und bezahlbaren Gebäuden.

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Für die einen ist es ein Lebenstraum, andere finden es putzig und wieder andere können sich nicht vorstellen, so zu wohnen: Das Tiny House findet immer mehr Liebhaber in Deutschland, und auch in Eichenau sind die Grünen begeistert. Sie halten die kleinen Häuser für günstig, superflexibel und nachhaltig und für eine gute Möglichkeit, damit Menschen mit geringem Budget den Traum vom Eigenheim verwirklichen können. Deshalb hätten es die Eichenauer Grünen gern gesehen, wenn die Gemeinde auf ihrem Grundstück an der Niblerstraße eine solche Wohnform zulassen würde. Eine Verpachtung auf Zeit, denn ein solches Tiny House kann meist als Ganzes wieder von seinem Standort entfernt werden. Dass die Grünen mit ihrem Antrag eine fast ausufernde Debatte in Gang setzen würden, hätte wohl kaum jemand vermutet.

Die Diskussion über die Schaffung von Wohnraum, den sich viele leisten können, schließt auch die Tiny Houses mit ein. Wegen ihres geringen Platzbedarfs und der Bauweise ist es möglich, die Häuser vergleichsweise rasch zu produzieren und sie komplett anschlussfertig auf den Bauplatz zu liefern. Wie etwa auf das Grundstück an der Niblerstraße, wo einst die Obdachlosenunterkunft der Gemeinde Eichenau stand. Für eine Zwischennutzung würde sich diese Fläche durchaus eignen, wurde argumentiert, es sei alles vorhanden, um Tiny Houses aufzustellen. Für Grünen-Gemeinderätin Marion Behr eine "pragmatische Lösung zur Schaffung von Wohnraum". Als Beispiel nannte sie ein Projekt in Pfaffenhofen.

Nun hat sich aber, seit die Grünen ihren Antrag formulierten, die Welt ein wenig geändert, weshalb Marion Behr in der jüngsten Sitzung das Anliegen erweiterte. Statt eines Tiny Houses sollten nun "modulare, bewegliche Holzhäuser" an der Niblerstraße aufgestellt werden, um Geflüchteten aus der Ukraine Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Doch in der Gemeinde hat man andere Pläne mit dem Grundstück. Sollte das Haus 37 an der Hauptstraße in den kommenden Jahren um- und neugebaut werden, wird diese Fläche benötigt. Und weil weder der Antrag für das Tiny House, noch jener für die Flüchtlingsunterkünfte Chancen für eine breite Zustimmung gefunden hätte, zog die Grünen-Fraktion ihren Antrag zurück.

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