Eichenau:Sondieren und taktieren

Dirk Flechsig

Bürgermeisterkandidaten der CSU Eichenau: Peter Zeiler, damals Ortsvorsitzender und jetzt für die Wahl 2022 nominiert (links), und Dirk Flechsig bei dessen Nominierung im September 2015.

(Foto: Günther Reger)

Wer zur Bürgermeisterwahl antritt und wer noch Bedenkzeit für eine Kandidatur braucht

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Die CSU hat sich schon festgelegt, die Grünen wollen diese Woche einen Namen bekanntgeben, die Freien Wähler suchen und die SPD braucht noch Bedenkzeit, bis eine Gegenkandidatin oder ein Gegenkandidat für Eichenaus Bürgermeister Peter Münster (FDP) gefunden ist. Im Juni des kommenden Jahres sollen die Eichenauerinnen und Eichenauer darüber abstimmen, ob sie dem amtierenden Bürgermeister eine zweite Chance geben oder es mit seiner ersten Amtsperiode bewenden lassen.

Die CSU hat sich als erste Partei in Eichenau festgelegt. Die Mitglieder nominierten Peter Zeiler, den Gewerbereferenten des Gemeinderats. Am Donnerstag will der Vorstand des Grünen-Ortsverbandes Eichenau eine Kandidatin oder einen Kandidaten finden. Bekanntgeben will man den Namen am Freitag. Hans Sautmann, einer der beiden Sprecher des Vorstands, sagt, man wolle ein Mitglied für die Bürgermeisterwahl aufstellen. Der oder die vom Vorstand Vorgeschlagene soll in einer Mitgliederversammlung am 25. November offiziell nominiert werden.

Schon Mitte November könnten die Mitglieder des SPD-Ortsvereins eine Kandidatin oder einen Kandidaten wählen. Vorausgesetzt, es findet sich bis dahin jemand, der sich den Job zutraut. Erik Hoeschen, Ortsvereinsvorsitzender, hofft, dass er die Mitglieder bei der Versammlung am Donnerstag vergangener Woche genügend aufgerüttelt hat und sich jemand angesprochen fühlt, die Hand zu heben. Auch wenn es der SPD im Bund ein wenig besser gegangen sei bei der Bundestagswahl, so heiße das nicht, dass die Zuneigung für die Sozialdemokratie in Eichenau stärker werde, sagt Hoeschen geraderaus. Derzeit sei es für die Partei schwierig, Kandidaten zu finden. Das liegt zum einen an der Altersstruktur. Einerseits sind da die älteren Mitglieder, die wichtig für den Ortsverein sind, deren Lebensplanung aber weder eine Bürgermeisterkandidatur noch ein Amt vorsieht. Andererseits hat der Ortsverein auch jüngere Mitglieder, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen oder aber in einem Karrierehoch sind und dies nicht für den Sieben-Tage-Job und das öffentliche Leben eines Gemeindechefs tauschen würden. Vor vier Jahren hatte sich Martin Eberl aufstellen lassen und einen leidenschaftlichen Wahlkampf geführt. Bei drei Gegenkandidaten um die Nachfolge von Bürgermeister Hubert Jung (CSU) waren zwei Wahlgänge absehbar. Eberl schaffte es nicht in die Stichwahl.

Ebenso erging es Claus Guttenthaler von den Freien Wähler, der fest davon überzeugt war, in die zweite Runde zu kommen. Die Wähler aber mussten sich in der Stichwahl zwischen dem FDP-Kandidaten Peter Münster und Dirk Flechsig (CSU) entscheiden. Flechsig unterlag und zog sich ganz aus der Kommunalpolitik zurück, Münster wurde Bürgermeister und will es bleiben.

Bei den Freien Wählern ist "noch alles vollkommen offen", sagt Claus Guttenthaler, Fraktionsvorsitzender der FW im Gemeinderat. Deshalb ist auch aus dem Umfeld nicht herauszubekommen, wer sich für eine Kandidatur in Position bringen könnte. In Anspielung auf die Annäherung der möglichen Koalitionäre in Berlin sagt Guttenthaler: "Wir sondieren noch."

Bei der CSU hofft man, das Rathaus nach sechs Jahren Unterbrechung zurückerobern zu können. Peter Zeiler ist für den Ortsverband dieses Mal die Idealbesetzung. Der 57 Jahre alte Baufinanzierungsexperte fordert unter anderem, mehr Betriebe nach Eichenau zu holen, um die Gewerbesteuer als wichtige Einnahmequelle der Gemeinde zu verbessern.

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