Vier Schritte, eine Drehung, auftippen mit den Füßen - und dann wieder von vorne. So einfach geht der Volkstanz mit dem klingenden Titel "Kikeriki". Einmal zeigt es der Vortänzer Rudi, dann sind die Besucher dran. Begleitet vom Akkordeon sortieren sie ihre Füße und versuchen, sich an die Schrittfolge zu erinnern. Zum Glück sind sie von den Profis der Volkstanzfreunde Eichenau umgeben, die genau wissen, was sie tun. Und so kommen die Laien aus dem Publikum schnell in den Takt, geschmeidig dreht sich die Gruppe über den Tanzboden im Zelt am Eichenauer Starzelbach. Dorthin hat der Verein für kulturelle Bildung anlässlich der Kreiskulturtage das Wochenende über geladen.
Am Sonntagvormittag sind es die Volkstanzfreunde, die die ersten Besucher begrüßen und ihnen den bayerischen Volkstanz näher bringen. Die schwereren Tänze zeigen sie alleine, zu den einfachen laden sie immer wieder die Gäste zu sich ein - und einige lassen sich nicht lange bitten und probieren mit Begeisterung aus, was ihnen da angeboten wird. Genau das ist es, was Veranstalter Michael Gumtau erreichen wollte. Den Menschen zu zeigen, wie vielfältig die Tanzszene der Gemeinde ist - es gibt vier Vereine - und ihnen dieses Kulturgut aktiv näher bringen. Etwa zwanzig Besucher sind am Sonntagvormittag zur Wiese am Ende der Roggensteiner Allee gekommen, immer wieder bleiben Gruppen von vorbeifahrenden Radlern neugierig stehen, um zu schauen, was denn da los ist.
Gumtau selbst ist zwar kein passionierter Tänzer, hält es aber für wichtig, diesem Aspekt der Eichenauer Kultur im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne zu geben. "Die Leute sind überrascht, dass es so viel Tanz in Eichenau gibt. Es war uns wichtig, das einmal ins Bewusstsein zu rücken. Tanz ist ein wichtiger Teil des Kulturguts, und gerade wenn jemand neu in Eichenau ankommt, kann er so schnell Kontakte knüpfen", sagt Gumtau.
Auf der Bühne wird derweil zur Münchner Polka geladen und auch Gumtau kann sich als Organisator der Veranstaltung nicht vor der Aufforderung drücken. Gemeinsam mit den anderen schaut er genau, was der Vortänzer da zeigt: Zwei Schritte nach rechts, zwei zurück, Drehung, Wiederholung, klatschen. Wieder meistern die Laien die einfache Schrittfolge. Zufrieden über seinen Auftritt, verlässt auch Gumtau wieder die Bühne, gemeinsam mit den Profis. "Wir machen jetzt eine kurze Pause, denn auch das gehört beim Volkstanz dazu: Ein bisschen zu quatschen und gesellig sein", erklärt Markus Schneider, Vorstand der Eichenauer Volkstanzfreunde.