Strom selbst zu produzieren, ist auch in Eichenau zu einem gemeindlichen Ziel geworden. Während eine Windkraftanlage wohl kaum in Betracht kommt, so würden sich doch Flächen für die Photovoltaik anbieten. Nicht nur nördlich der Bahnlinie oder im Süden an der Bundesstraße 2 wäre theoretisch Platz. Selbst mitten im Ort hat die Gemeinde ein Grundstück ausgemacht, und die Grünen kommen mit einem eigenen Standortvorschlag. Direkt im Anschluss an die Bebauung südlich der Pfefferminzstraße können sie sich für 20 oder mehr Jahre eine PV-Anlage vorstellen.
Doch die Pläne zur Stromerzeugung quasi vor ihrem Gartenzaun hat Anwohner aufgeschreckt. Und die anderen Fraktionen im Gemeinderat gleich mit. Sie stehen einem Vorhaben an dieser Stelle aus verschiedenen Gründen ablehnend gegenüber, vor allem aber weil dort eine der wenigen Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde verloren gehen könnte.
Vor langer Zeit hat die Gemeinde ihre dort liegenden Grundstücke für die südliche Erweiterung der Wohnbebauung festgelegt. Gewerbegrund kommt dort nicht in Frage. Insgesamt stünde eine Fläche von 17 580 Quadratmetern auf zwei Flurstücken zur Verfügung. Das eine ist etwas größer als das andere. Gemeinsam ist diesen Flächen, dass sie im Überschwemmungsgebiet für das hundertjährige Hochwasser liegen. Diese Tatsache schließt die Bebauung nicht aus, macht sie aber etwas schwieriger. Die Gemeinde arbeitet intensiv an der Lösung der Hochwasserproblematik nicht nur für diesen Bereich.
Das alles wissen auch die Grünen, und sie denken an eine Zwischennutzung, die ihrer Meinung nach schon in diesem Jahr realisiert werden könnte. Zusammen mit der Bürgerenergiegenossenschaft Sonnensegler können sie sich auf der gesamten Breite zwischen der Roggensteiner Allee im Westen und der Tannenstraße im Osten eine durchgehende PV-Anlage vorstellen. Entweder in der klassischen Aufstellweise oder als Agri-PV-Anlage mit der Möglichkeit, dass die Flächen darunter weiter landwirtschaftlich genutzt werden können. Auch den von den Grünen seit seiner Gründung bekämpften Energieversorger Komm-Energie kann sich Fraktionssprecherin Marion Beer als Partner vorstellen. Mit Beschluss des Gemeinderates wird nun geprüft, ob das Vorhaben mit einer Beteiligung der Bürger umgesetzt werden kann.