Eichenau:Neubau statt Renovierung

Dering-Schule

Eine Sanierung der alten Schulturnhalle scheidet aus, weil die Raumsituation gleich bliebe.

(Foto: Günther Reger)

Gemeinderäte favorisieren eine neue Dreifachturnhalle an der Josef-Dering-Schule. Nutznießer wären auch die Ortsvereine

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Die Gemeinde Eichenau will in den kommenden Jahren geschätzte 5,3 Millionen Euro in die Hand nehmen, um im Ortszentrum eine Mehrzweckhalle für Veranstaltungen mit bis zu 400 Besuchern sowie für den Schul-, Leistungs- und Breitensport zu schaffen. Dieses Ziel hat eine Mehrheit im Gemeinderat bereits bei der ersten Vorstellung einer Studie für die Dreifachturnhalle an der Josef-Dering-Schule bekräftigt. Die von Andreas Heene von Heene und Pröbst Consulting vorgeschlagene Zweifachturnhalle mit oder ohne Tribüne als preiswertere Alternative fand dagegen wenig Gefallen. Auch eine Renovierung der bestehenden Schulturnhalle für etwa anderthalb Millionen Euro soll nicht weiter verfolgt werden.

Die Idee einer neuen Schulturnhalle mit mehr Nutzungsmöglichkeiten ist nicht neu. Bereits 2014 hatte die CSU-Fraktion bei den Haushaltsberatungen beantragt, den Bau einer Zwei- oder Dreifachhalle auf dem Schulgrundstück prüfen zu lassen. Schon damals war klar, dass die bestehende Halle in absehbarer Zeit ertüchtigt oder eben ersetzt werden muss. Nachdem die Studie im Januar 2016 der Gemeinde zugegangen war, verschwand sie erst einmal in einer Schublade, ehe sie auf Nachfrage der CSU dem Gemeinderat zugänglich gemacht und ein eigener Tagesordnungspunkt in einer Sitzung wurde.

Die vom Büro Heene gezeigte Lösung einer Halle mit drei nutzbaren Feldern und einer Tribüne samt notwendigen Funktionsräumen überzeugte viele Gemeinderatsmitglieder, nur die der Grünen-Fraktion nicht. Rike Schiele führte an, dass die Gemeinde "die gut funktionierende Budriohalle" habe und eine Tribüne in dieser Turnhalle nicht benötigt werde. Sie sprach sich dafür aus, zunächst den Bedarf zu prüfen und die "Vereine mitreden zu lassen". Vertreter der anderen Fraktionen sowie Planer Andreas Heene widersprachen Schiele. Heene sagte, die Budriohalle sei als Versammlungsstätte nicht nutzbar. Um mehr als die bislang erlaubten 199 Gäste in die Halle zu lassen, müsse die Halle, so Bürgermeister Peter Münster, als Versammlungsstätte ertüchtigt werden.

Zu den Profiteuren einer neuen Halle würden die Eichenauer Handballer gehören, die bei Ligaspielen in der Budriohalle eingeschränkt sind. SPD-Gemeinderat Andreas Zerbes plädierte vor diesem Hintergrund für einen Neubau: "Wenn, dann richtig." Auch Sportreferent Elmar Ströhmer unterstützte den Neubau, wobei er die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten anführte. Dirk Flechsig machte für die CSU klar, dass sie nicht 1,5 Millionen Euro für die Renovierung ausgeben wolle, weil damit die Raumsituation nicht besser werde. Nur durch einen Neubau würde wieder Platz geschaffen, um den vielen Vereinen das Trainieren oder Veranstaltungen zu ermöglichen. Flechsig wies darauf hin, dass es "eine der letzten Möglichkeiten ist, eine Halle zu bekommen" und der Gemeindeanteil durch Fördermittel geringer werde. Münster rechnete vor, dass derzeit mit einem Zuschuss von 930 000 Euro gerechnet werden könne.

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