Eichenau:Faschingsparty unterm Baldachin

Die Vorbereitungen für die Starzl-Gala der CSU in der Eichenauer Friesenhalle sind aufwendig

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Die Stimmungslage der CSU verschiebt sich nach Osten. Waren die Eichenauer Schwarzen in der vergangenen Faschingssaison von Afrika inspiriert, so will man heuer Elefantengötter, Tempeltänzerinnen und die Farben exotischer Gewürze sehen. "Bollywood" ist das Motto der Starzl-Gala am Samstag im Eichenauer Bürgerzentrum, indisch soll es zugehen beim größten Schwarz-Weiß-Ball in der Gemeinde. Seit Anfang der Woche dekorieren dafür die Mitglieder der örtlichen Frauen-Union, und am Abend des dritten Tages ist schon deutlich zu sehen, dass der Faschingsball des Eichenauer CSU-Ortsverbands sehr farbig werden wird.

Es ist ein kurzer Fasching heuer, schon am 8. Februar geht es in den Kehraus über. In Eichenau beginnen die Bälle am kommenden Samstag, es folgt der Kinderball des Eichenauer Sportvereins, und beschlossen wird die Saison mit dem Weiberfasching am 4. Februar.

"Mehr ist nicht mehr los", sagt Christa Hiller, Vorsitzende der Frauen-Union. Sie sagt das mit etwas Bedauern. Schließlich bedeutet es für die Mitglieder einen großen Aufwand, die Friesenhalle im Bürgerzentrum komplett zu dekorieren. Eine Woche lang sind die Frauen damit beschäftigt, für die drei Veranstaltungen eine attraktive und gleichzeitig haltbare Ausstattung zu schaffen. Der Vorsitzenden ist anzumerken, dass sie es gerne sähe, wenn öfter in dieser Deko gefeiert würde.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hat man im Vorstand nach einem Thema gesucht. Der männlich dominierte CSU-Ortsverband überlasst die schwierige Entscheidung lieber der Frauen-Union, und die Damen beweisen regelmäßig ein richtiges Händchen bei der Wahl des Mottos und beim Etat. Es sind wahre Low-Budget-Produktionen, wie sie auch in den indischen Filmstudios gang und gäbe sind, Preiswert deswegen, weil sich über die Jahre ein guter Fundus an Dekoelementen und Stoffen angesammelt hat.

In der Friesenhalle geht es zu, als bereiteten viele Freundinnen eine Party vor. Dabei wird auch mal gestöhnt, und die Frauen kommen auf ihr Durchschnittsalter zu sprechen: "Da ist manches nicht mehr möglich." Die meterlangen bunten Bahnen aus Organza-Stoff anzubringen, macht Mühe, auf die Leiter trauen sich nicht alle. Zum Glück haben sie ja Michael Brandstetter, Mann der früheren Gemeinderätin Resi Brandstetter, der als Ruheständler Zeit hat und die Truppe unterstützt. Auf der Leiter in zwei Meter Höhe stehend, befestigt er mit dem Akkuschrauber die in Handarbeit gefertigten Lampenschirme. Es sind Ansichten eines indischen Palastes, verkleidet mit bunter Spitze. "Wir sind froh, dass wir auch Männer haben, die uns helfen", sagt Christa Hiller und schaut erleichtert auf den Mann auf der Leiter.

Noch einen Meter höher turnt Inge Hofmann auf einem Fahrgerüst herum. Sie übernimmt die Befestigung der Stoffbahnen und der Goldketten, die von der Mitte der Decke nach unten hängen. An allen vier Seiten extra gespannter Stahlseile wird der Baldachin festgemacht, so dass sich die Gäste am Samstag eben wie in einem Palast fühlen sollen.

Aber nicht nur im Saal wird unter Zeitdruck gearbeitet, auch das Foyer wird einbezogen. Dort sind Anita Schäfer-Langohr und Angelika Jung mit dem passenden Entree in den indischen Palast beschäftigt. Sie verkleiden die Garderobe mit curry-gelben Vorhängen, die zugezogen werden können, wenn die Gäste ihre Mäntel abgegeben haben und die Show beginnt. Dann wird dort auch der Barbetrieb aufgenommen. Die beiden Frauen dekorieren den Unterbau mit goldfarbiger Folie, roter Spitze und goldenen Ketten.

Als es Abend wird in der Friesenhalle finden die Feinabstimmungen statt. Resi Brandstetter, Hoffmann und Hiller haben sich des Eingangsportals angenommen, das an der Rückseite der Halle angebracht werden soll. Es besteht aus Styroporelemten und einer Art Gesamtkunstwerk, das aus Dutzenden Einzelbildern zusammengesetzt ist. 2004 kam es zum ersten Mal zum Einsatz. Damals wurde ein Palast für die arabische Nacht dargestellt, jetzt wird die Requisite einfach als indischer Tempel wiederverwendet. In Bollywood machen sie es wahrscheinlich genauso.

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