Eichenau:Eine Lösung für die Raumnot ist in Sicht

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Gebaut vor 50 Jahren: Längst zu klein geworden ist das Eichenauer Rathaus mit seinen 480 Quadratmetern Bürofläche. (Foto: Günther Reger)

Die Rathausverwaltung könnte ihre Platzprobleme bald beheben: Der Amperverband wird umziehen und macht 1100 Quadratmeter Bürofläche frei

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Wenn aus dem Trauungszimmer ein Büro wird, wenn Trauungen im Sitzungssaal stattfinden, wenn es bei Besprechungen schon mal etwas enger wird, dann zeigt das, wie wenig Platz die Verwaltung im Eichenauer Rathaus eigentlich hat. Das Gebäude ist 50 Jahre alt, 480 Quadratmeter stehen zur Verfügung, aber an großzügige Erweiterungen oder eine Aufstockung des Gebäudes ist nicht mehr zu denken. Mittlerweile belegt die Gemeinde bereits Büroräume in einem Neubau, in dem auch die Komm-Energie untergebracht ist. Mittelfristig, davon sind viele im Gemeinderat überzeugt, sollte es zu einer Lösung kommen. Nun sieht es so aus, als müsste es keine langfristigen Planungen geben.

Platzprobleme hat auch der für das Abwasser zuständige Amperverband. Geschäftsführer Thomas Mösl spricht zwar davon, dass derzeit jeder Mitarbeiter Platz hat, aber auch die Räume an der Bahnhofstraße in Eichenau nicht erweiterbar seien. Deshalb baut der Amperverband auf dem Gelände der Kläranlage im Olchinger Stadtteil Geiselbullach ein neues Verwaltungsgebäude. Und wenn Ende kommenden Jahres oder Anfang 2019 der Umzug ansteht, werden die bislang genutzten 1100 Quadratmeter in Sichtweite des Eichenauer Rathauses frei.

Mösl erkennt durchaus eine Chance für die Gemeinde Eichenau, ihre Verwaltung in die Bahnhofstraße umzuziehen. Doch ob überhaupt, wenn ja wann und vor allem wie es finanziert werden soll, das hängt noch von sehr vielen Faktoren ab. Noch hat der Amperverband gar keine Vorstellungen davon, was für die Büros in der ersten und zweiten Etage sowie für die beiden Räume im Dachgeschoss verlangt werden kann. "Ein Gutachter ermittelt derzeit den Wert", sagt Mösl, der aber darauf hinweist, dass über die Verwendung zunächst einmal der Verbandsausschuss beraten wird. In ihm sitzen die Bürgermeister der im Amperverband zusammengeschlossenen Kommunen, also auch Peter Münster (FDP).

Der hat unlängst bei einer Veranstaltung seiner Partei Auskunft gegeben über den Wunsch, die Verwaltung adäquat unterzubringen. "Ein Umzug wäre denkbar." Unabhängig davon würde der Sitzungssaal im Rathaus weiter für die Gemeinderatssitzungen zur Verfügung stehen. Zu klären seien vorher die Kosten. "Wir müssten wohl in die Verschuldung gehen."

Auch wenn das Gutachten noch nicht vorliegt und der Preis nicht bekannt ist, so kann sich Münster vorstellen, dass ein Umzug in die Büros an der Bahnhofstraße mehr als drei Millionen Euro kosten könnte. Gegenfinanzieren mit dem Verkauf des alten Rathauses ist das allerdings nicht. Denn das Gebäude soll im Gemeindeeigentum bleiben.

Vorstellen kann sich der Bürgermeister, dass dann die Volkshochschule sowie der Musikverein und die Musikschule im Rathaus an der Hauptstraße die Räume bekommen, die sie jetzt schon dringend benötigen. Insbesondere die Musiker leiden unter der Raumnot, die es kaum ermöglicht, in allen Besetzungen optimal zu proben. Und immer noch gibt es Einschränkungen, durch den Lärmschutz für die Nachbarn an der Josef-Dering-Schule.

Wie sich in den Beratungen des Eichenauer Gemeinderates herausgestellt hat, bestehen starke Zweifel, ob das "Haus 37" an der Hauptstraße, in dem die VHS untergebracht ist, überhaupt noch wirtschaftlich saniert werden kann. Auch über einen kompletten Neubau ist schon einmal nachgedacht worden, Entscheidungen wurden im Gemeinderat aber dazu bisher noch nicht getroffen.

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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