Eichenau:Angst vor Lärm und Geruch

Eichenau: An der Turnhalle der Starzelbachschule (links) soll der Anbau für die Ganztagsschule entstehen.

An der Turnhalle der Starzelbachschule (links) soll der Anbau für die Ganztagsschule entstehen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Anwohner will gegen neue Großküche in der Eichenauer Starzelbachschule klagen. Der Gemeinde bereitet es auch Probleme, dass die geplante Erweiterung zur Ganztagsschule viel teurer ausfallen wird

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Bei der Erweiterung der Starzelbachschule zu einer Ganztagsschule mit neuer Küche stößt die Gemeinde bereits in der Vorplanung auf Widerstand. Zum ist nun eine mögliche Bausumme von acht Millionen Euro bekannt geworden, die auf Kritik im Gemeinderat gestoßen ist, zum anderen der Protest von Anliegern der Parkstraße, an der die Schule liegt. Zumindest von einem Nachbarn erwartet Bürgermeister Peter Münster (FDP), dass er mit einem Normenkontrollantrag beim Verwaltungsgerichtshof gegen die gemeindliche Planung vorgehen wird, wenn sie denn einmal vorliegt. Gleiches ist bei der Planung für den neuen Edeka-Markt an der Hauptstraße passiert.

Den Nachbarn geht es, wie einer am Ende der letzten Gemeinderatssitzung dieses Jahres versicherte, nicht um die Schule. An die haben sich die Nachbarn gewöhnt. Die Proteste richten sich gegen die Küche, die in dem neuen Anbau für die Mittagsbetreuung untergebracht werden soll. In ihr soll nicht nur für die Schüler an der Starzelbachschule gekocht werden, sondern es sollen dort bis zu 1000 Mittagessen für gemeindliche Kindertagesstätten sowie für ältere Menschen hergestellt werden.

Die Nachbarschaftshilfe möchte die Küche betreiben, weil die Nachfrage nach dem frisch zubereiteten Essen zunimmt, sie die Küche aber an ihrem jetzigen Standort an der Fasanstraße nicht mehr erweitern kann. Das aber lehnen einige Anwohner ab, weil sie Lärm durch Lieferfahrzeuge befürchten und eventuelle Gerüche aus der Küche nicht hinnehmen wollen.

Neben dem Anlieger-Ärger gibt es noch die politisch Kritik. Denn die erste Schätzung der möglichen Baukosten durch ein Architektenbüro war für den Gemeinderat ein Schock, hatte er doch mit höchstens der Hälfte der Summe gerechnet.

Nun aber könnten es acht Millionen Euro sein, die der zweistöckige, L-förmige Anbau an der Schulturnhalle ausmachen dürfte. In der Verwaltung hat man deshalb in den vergangenen Tagen nach Einsparmöglichkeiten gesucht und ist, wie der Bürgermeister berichtete, sogar so weit gegangen, die Küche überhaupt in Frage zu stellen. Der am weitesten gehende Vorschlag, den Münster dem Gemeinderat nun machte, sieht vor, dass eine Cateringfirma das Mittagessen anliefern müsste. Einen Preis von drei bis 3,50 Euro würden die Eltern akzeptieren, das hieße aber, dass der Caterer auch zu diesem Preis anbieten müsste. Damit könnten bis zu drei Millionen Euro eingespart werden.

Noch teurer käme es die Gemeinde, wenn sie die Küche nicht an der Schule selbst, sondern weiter weg im Gewerbegebiet betreiben müsste. Eine bei Nachbarn der Schule bereits diskutierte Variante. Doch dann kämen zu den Baukosten auch noch die Kosten für den Grunderwerb hinzu, sodass für Mittagsbetreuung und Küche etwa 9,2 Millionen Euro zu zahlen wären. Liegenschaftsreferent Michael Wölfl (CSU) machte in der Diskussion seine Kollegen darauf aufmerksam, dass in den jeweiligen Gesamtkosten auch ein Betrag für die Teilsanierung der Turnhalle in Höhe von 800 000 Euro stecke. Das müsse berücksichtigt werden, ebenso wie die weitere Planung zur energetischen Sanierung der Halle, mit der man nicht lange warten könne.

Deutliche Kritik an den Investitionsplänen der Gemeinde und insbesondere an dem Achtmillionenprojekt kam von FW-Fraktionssprecher Bernd Heilmeier. Er hatte zusammengerechnet, dass Eichenau in den kommenden Jahren etwa 17,5 Millionen Euro benötigen werde, wenn es Sanierungen und Neubauten, wie etwa eine neue Halle an der Josef-Dering-Schule, bezahlen wolle.

Er wiederholte damit seine Forderung nach einer aussagekräftigen und tragfähigen Finanzplanung für die kommenden Jahre. Die fehle ihm bei all den Überlegungen zu weiteren Maßnahmen immer noch.

Dennoch gab es eine Mehrheit im Gemeinderat, die sich dafür aussprach, die Planung für einen Vorentwurf in Auftrag zu geben. Bis die so weit ist, will sich der Bürgermeister Zeit für ein erstes Gespräch mit den Anwohnern nehmen. Für 15. Januar hat er sie ins Rathaus eingeladen. Das sei der früheste Termin, verteidigte sich Peter Münster, "sonst könnte ich nur am zweiten Weihnachtsfeiertag".

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