Ehrenamt:Caritas stellt sich vor

Caritas

Viele Fachbereiche (von links): Ursula Diewald, Renate Koemm, Barbara Mechler, Monika Keck, Ulrike Bienemann, Dagmar Pfeil, Wiebke Strauß, Raul Weber, Stefanie Oberhorner und Nina Huhle bei der Vorstellung.

(Foto: Günther Reger)

Brucker Sozialverband wirbt unter Besuchern um freiwillige Helfer

Von Max Grassl, Fürstenfeldbruck

"Die Fachdienste sind für Außenstehende oft undurchsichtig und wenig greifbar", erklärt Ursula Diewald, Referentin für Gemeindecaritas und bürgerschaftliches Engagement. Deswegen habe man am Freitagnachmittag die erste Veranstaltung mit Infoständen und Tafeln im Caritaszentrum an der Hauptstraße organisiert.

"Jeder der Fachdienste braucht Unterstützung", erklärt Diewald. Im Zuge dessen habe man sich ein neues Konzept überlegt, um ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen. "Da haben wir uns ein bisschen an der Ehrenamtsmesse in Puchheim orientiert", ergänzt sie. Gemeint sind ein Farbkonzept und verschiedene Stationen, an denen man sich informieren kann. Die Aushänge der Fachdienste an den Tafeln der Stationen sind mit verschiedenfarbigen Zetteln versehen. Jeder Mitarbeiter, der in diesem sozialen Feld angestellt ist und darüber informieren kann, hat den dazugehörigen farbigen Zettel an seiner Brust kleben. So sei es den Besuchern möglich, schnell einen groben Einblick in die Betreuungsdienste zu bekommen und sich daraufhin in einem Gespräch mit den Fachpersonal informieren zu können. Welches Aufgabenprofil bei dieser Tätigkeit zu erwarten ist, wie viel Zeit investiert werden muss und ob man eine Fortbildung braucht, seien oft gestellte Fragen.

Für manche der angebotenen elf Fachbereiche sei eine Schulung unerlässlich. Wie im Falle der Hospizbegleitung. Unter anderen übernimmt dies Monika Keck, Sozialpädagogin und Einsatzleitung der Hospizberatung. Sie gibt einen Grundkurs und den darauffolgenden Vorbereitungskurs. Dieser dauert 120 Stunden und beinhaltet ein Praktikum. Letztes Jahr war er mit 15 Teilnehmern ausgebucht, heuer werden noch Teilnehmer gesucht. Für sie sei die ehrenamtliche Tätigkeit ein unglaubliche Bereicherung in ihrem Leben. "Die Menschen dort geben so viel mehr zurück, als man ihnen gibt", erklärt sie. Das gelte aber genau so für die anderen angebotenen Fachdienste. Für jeden Interessierten werde ein passender Betreuungsdienst gefunden. So kann man auch Beispielsweise Asylbewerberkindern, von der ersten bis zur vierten Klasse, bei den Hausaufgaben helfen, erklärt Ulrike Bienemann.

Viele der rund zehn Anwesenden Interessenten wissen aber noch nicht, in welchem Bereich sie sich engagieren möchten. So auch eine ehemalige Lehrerin, die in den Vorruhestand gegangen ist. "Es gibt durchaus Bereiche, in denen ich mir vorstellen könnte zu arbeiten", erzählt sie. Vor allem die Seniorenbegleitung und die Beschäftigung als Ämterlotsin sei für sie interessant. Einer weiterer Besucher sei ebenfalls für vieles offen. Er sei schon in der Vergangenheit mit sozialer Arbeit in Berührung gekommen. "Ich habe damals in der Selbsthilfegruppe eine Frau kennen gelernt, der ich jetzt des Öfteren bei Garten- und Hausarbeiten geholfen habe", erklärt er. Das habe ihm Spaß gemacht, deswegen möchte er nun mit anderer sozialer Arbeit daran anknüpfen.

Dass die meisten noch keine Tendenz haben, in welchem Aufgabenfeld sie sich engagieren möchten, deckt sich auch mit der Einschätzung Ursula Diewalds. Deswegen biete sich die Infoveranstaltung auch so gut an, erklärt sie. Dass diese ihre Früchte getragen hat, stellte sich in den darauf folgenden Tagen heraus. Drei Besucher haben sich für ein Vermittlungsgespräch angemeldet. "Das ist eine super Quote", ergänzt Diewald.

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