Egenhofen:Erster Bewerber für Nefeles Nachfolge

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Will mit neuer Wählergruppe das Egenhofener Rathaus erobern: Gemeinderat Martin Obermeier. (Foto: privat)

Gemeinderat Martin Obermeier bekundet sein Interesse am Bürgermeisteramt in Egenhofen

Von Manfred Amann, Egenhofen

Die Kommunalwahl im März 2020 fordert von den Wahlberechtigten in der Flächengemeinde Egenhofen eine Neuorientierung. Nachdem der Gemeinderat unlängst beschlossen hat, künftig einem hauptamtlichen Bürgermeister die Verantwortung zu übertragen, stehen mehrere Bewerber in den Startlöchern um die Nachfolge von Josef Nefele, der mit 70 Jahren aus Altersgründen nicht mehr kandidieren kann, sich aber ohnehin zurückziehen wollte. Als erster Interessent für Nefeles Posten hat nun Martin Obermeier seinen Hut in den Ring geworfen. Der 61-jährige Gemeinderat aus Wenigmünchen hatte Ende 2018 die Bürgergemeinschaft Gesamtgemeinde Egenhofen (BGE) verlassen und im Frühjahr die Neue Liste Egenhofen (NLE) gegründet.

In der jüngsten Arbeitsbesprechung der neuen Wählergruppe machte Obermeier sein Interesse am Bürgermeistersessel öffentlich und kann damit rechnen, auch nominiert zu werden. "Meine Bewerbung wurde von den Mitgliedern der NLE geschlossen positiv aufgenommen", erklärt der Vater von drei Kindern, der seit 18 Jahren im Gemeinderat mitwirkt. "Nach meiner langen Zugehörigkeit zum Gemeinderat, beruflich in Leitungsfunktionen, als ehrenamtlich aktiver Bürger in verschiedenen Verbänden und als langjähriger Kulturreferent ist es für mich Zeit, etwas Neues zu machen", begründet Obermeier seine Bewerbung in einer Pressemitteilung.

Welchen Konkurrenten sich Obermeier bei der Wahl stellen muss, ist noch offen. Im Gespräch ist Robert Köll. Seit 2004 ist Köll Geschäftsleiter der Verwaltung. Er würde für die BGE antreten. "Meine Kandidatur ist nach wie vor möglich, wenn ich nominiert werde", sagt er im Gespräch mit der SZ. Es könnte aber auch sein, dass sich in der Wählergemeinschaft auch ein anderer für das Bürgermeisteramt berufen fühlt. Als mögliche Kandidaten werden auch Vizebürgermeister Thomas Mösl von der Bürgervereinigung Aufkirchen und Thomas Wieser von der Wählergruppe Egenhofen gehandelt, beide haben sich aber noch nicht öffentlich erklärt.

Obermeier und seine NLE-Mannschaft indes haben mittlerweile auch schon ihre politischen Ziele formuliert. "In den kommenden Jahren warten viele Aufgaben auf die Gemeinde", führt der Bewerber an. Für besonders wichtig hält er eine gute Kommunikation zwischen dem Rathaus und den Bürgern sowie mit Vereinen und Gruppierungen. An Bedeutung wird seiner Meinung nach der Bereich Soziales gewinnen, da im Verlauf der nächsten zehn Jahre der Anteil der über 65 Jahre alten Menschen um mehr als 50 Prozent zunehmen wird. Dazu gehöre auch der Bereich Wohnungsbau, sagt der gelernte Fernmeldemechaniker, der lange Zeit ehrenamtlich Feuerwehrkommandant gewesen ist. Kleinere Wohnungen für Singles und Senioren würden gebraucht.

Martin Obermeier will sich auch für die Sicherheit auf den Straßen und für eine Verbesserung des Radwegenetzes einsetzen. Ebenso sieht er einen Bedarf an öffentlichen Räumen und Spielplätzen. Selbstverständlich seien auch Klima- und Artenschutz auf gemeindlichen Flächen, das Energiesparen in gemeindlichen Einrichtungen und die Vermeidung von Flächenfraß wichtige Anliegen. "Und ganz nebenbei werden wir auch noch damit leben müssen, dass unsere Infrastruktur mittlerweile 50 bis 60 Jahre auf dem Buckel hat", lässt Obermeier wissen. Daher müsse man deutlich stärker Sanierungen anstreben, zum Beispiel bei der Wasserversorgung oder bei der Kanalisation.

© SZ vom 10.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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