Fürstenfeldbruck:Mit Franz und Rudi im Kino

Fürstenfeldbruck: Sehenswerte Vorstellung vor der Vorstellung von "Guglhupfgeschwader": Die Zuschauer im Scala feiern (sitzend, vorn von links) Bestsellerautorin Rita Falk, Sebastian Bezzel und Simon Schwarz.

Sehenswerte Vorstellung vor der Vorstellung von "Guglhupfgeschwader": Die Zuschauer im Scala feiern (sitzend, vorn von links) Bestsellerautorin Rita Falk, Sebastian Bezzel und Simon Schwarz.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die beiden Eberhofer-Hauptdarsteller Sebastian Bezzel und Simon Schwarz sowie Bestsellerautorin Rita Falk kommen zum Auftakt von "Guglhupfgeschwader" ins ausverkaufte Scala.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Ach, wäre es doch im grauen Alltag eines Dorfpolizisten wie in diesem spärlich beleuchteten Saal. Würden sich alle Mordverdächtigen und zwielichtiges Gesocks ohne große Ermittlungen und Verhöre ergeben und mit einem solch entwaffnenden Lachen im Gesicht die Hände heben. Aber nein! Natürlich wäre es sterbenslangweilig, wenn der Eberhofer Franz und sein chronisch beleidigter Kompagnon, der Birkenberger Rudi, immer auf so eine g'mahde Wiesn treffen würden wie am Mittwochnachmittag im Scala. Da schaut das Schauspieler-Duo gemeinsam mit Bestsellerautorin Rita Falk in Fürstenfeldbruck vorbei. Es ist der letzte Tag der gut zweiwöchigen Kinotour durch Deutschland und Österreich. Etwa 120 Säle haben sie vor den Vorstellungen von "Guglhupfgeschwader", dem neuesten Streifen aus der Eberhofer-Serie, besucht. Fast immer war es so wie in den beiden je 200 Zuschauer fassenden Sälen des Scala: Ausverkauft. Heimspiel. Eingefleischte Fangemeinde.

Die Susi nutzte Fürstenfeldbruck schon mal als Drohkulisse

Spielt also keine große Rolle, dass dem Eberhofer Franz seine Susi Fürstenfeldbruck eher als Drohkulisse nutzte, an die sie sich versetzten lassen könnte. Zu sehen und zu hören erst vor ein paar Tagen zur besten Sendezeit beim "Kaiserschmarrndrama" in der ARD. Fürstenfeldbruck ist auch für die beiden Hauptdarsteller Sebastian Bezzel (Franz) und Simon Schwarz (Rudi), die in beiden Sälen vor Beginn der Vorführung Tuchfühlung zu ihren Fans aufnehmen, eher eine Terra Incognita - unbekanntes Gäu. Immerhin kennen sie schon das Scala von früheren Premierenbesuchen. Und natürlich die Polzstraße. Dort steht das Haus, in dem in "Dampfnudelblues" der schräge Schuldirektor Höpfl wohnt. Jedenfalls so lange, bis er ermordet wird. 2012 wurden dort Teile der ersten Folge gedreht.

Strickmuster: Sprüche klopfende skurrile Typen mit formatfüllenden Querköpfen

Das Strickmuster ist in allen bisherigen acht Folgen ähnlich und hat sich bewährt: skurrile Charaktere mit formatfüllend aufgenommenen Querköpfen, die schlagfertig lässige Sprüche klopfen. Und das alles im imaginären Provinzkaff Niederkaltenkirchen. So läuft das wieder beim "Guglhupfgeschwader", mögen echte Eberhofer-Fans auch längst ahnen, wie der Hase läuft und dass der Dorfpolizist, seine Familie und die Spezln bei Schießereien oder Verkehrsunfällen zwar Schrammen abbekommen, aber ganz im Sinne künftiger Fortsetzungen gewiss am Leben bleiben. Es trifft immer Personen, die neu auftauchen im Film und dann manchmal gleich wieder dauerhaft verschwinden. So wie die Mama vom Lotto-Otto, mit der der Eberhofer, wie sich herausstellt, früher mal ein Techtelmechtel gehabt hat. Dass das bei der Susi gar nicht gut ankommt, kann man sich denken. Das von Lisa Maria Potthoff gespielte G'spusi vom Franz verzichtet diesmal immerhin auf die Drohkulisse Fürstenfeldbruck. Im "Guflhupfgeschwader" wird ziemlich dick aufgetragen. Aber das ist Kult und kommt an bei den Fans. So ist er halt, der Eberhofer. Ja mei.

Die Dreharbeiten für den nächsten Serienteil beginnen bereits in einem Monat

Im richtigen Leben ist Sebastian Bezzel nicht so verplant wie im Film. Er wird regelmäßig für ernste Rollen engagiert, wie etwa im Tatort. Den Eberhofer zu spielen, "macht aber schon noch Spaß", erzählt der Schauspieler kurz vor der Vorstellung. Angereist ist er übrigens nicht im alten Polizeiaudi, sondern in einer der drei schwarzen Luxuslimousinen des Sponsors. Film-Partner Simon Schwarz, den Bezzel scherzhaft als "unseren Quoten-Österreicher" vorstellt, will die Kinotour verstanden wissen als "Dankeschön an die Fans". Kinos gelte es ebenso zu erhalten wie den Buchhändler um die Ecke, sagt Bezzel - der die Rückkehr nach Fürstenfeldbruck im nächsten Jahr ankündigt. Fortgesetzt wird mit "Rehragout-Rendezvous" also nicht nur die Eberhofer-Reihe - die Dreharbeiten beginnen in einem Monat. Die Zeit könnte man sich mit dem jüngst in den Kinos angelaufenen "Guglhupfgeschwader" vertreiben.

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