Ein 22 Jahre alter Mann aus Maisch hat mit einem abgelegten Rucksack am vergangenen Samstag einen Polizeieinsatz und eine Teilsperrung des Hauptbahnhofs in Dortmund ausgelöst. Jetzt drohen dem jungen Mann nicht nur ein Gebührenbescheid der Bundespolizei, sondern auch noch Schadenersatzforderungen der Bahn.
Rechtzeitig zur Europameisterschaft ist die Modernisierung des Dortmunder Hauptbahnhofs fertig geworden, doch anscheinend gibt es dort nicht genügend Schließfächer. Sonst hätte der Maisacher ein paar Euro fürs Deponieren seines Gepäcks ausgegeben und müsste nun nicht Schadenersatzforderungen befürchten. So aber wählte er einen denkbar falschen Ablageort in einem Drogeriemarkt im Hauptbahnhof.
Gegen 14.45 entdeckte ein Mitarbeiter dort den Rucksack in einem Regal und alarmierte die Polizei. Während der Bombenentschärfer erkundete, wurde ein Teil des Bahnhofs samt Vorplatz gesperrt. Vor allem der Nahverkehr war nach Angaben der Bundespolizei betroffen. Eine gute Stunde später war klar, dass von dem Rucksack mit Kleidung keine Gefahr ausging, und der Besitzer wurde auf Videoaufnahmen entdeckt und schließlich am Fußballstadion gestellt.
Die Bundespolizei sensibilisiert in diesem Zusammenhang, dass aufgefundene und zurückgelassene Gepäckstücke in den meisten Fällen polizeiliche Maßnahmen mit sich bringen. Je nach Beschaffenheit des Gegenstandes und der allgemeinen Sicherheitslage, heißt es in einer Pressemitteilung, könnten das Absperren von Bahnsteigen, das Räumen von Zügen oder sogar eines ganzen Bahnhofs die Folge sein. Um derartige Einschränkungen für den Bahnverkehr und dessen Nutzende möglichst zu vermeiden beziehungsweise gering zu halten, werden Reisende von der Polizei gebeten, ihr Gepäck stets im Auge zu behalten. Sollten Bahnreisenden irgendwelche Gegenstände oder Situationen in Bahnhöfen merkwürdig und gefährlich erscheinen, bittet die Bundespolizei darum, sofort informiert zu werden. Die Bundespolizei trifft in der Folge Gefahren abwehrende Maßnahmen.