Diskussion im Olchinger Stadtrat:Prioritätenliste für öffentliches Grün

Ob Blumenbeete und Rasenflächen täglich oder nur im Abstand von einigen Wochen gepflegt werden, hängt von der jeweiligen Kategorie ab. Ein neues Konzept soll helfen, die Aufgaben effizienter zu verteilen

Von Julia Bergmann, Olching

Das vergangene Jahr war für den Olchinger Bauhof ein arbeitsintensives. Wegen des feuchten Klimas habe es einen regelrechten Vegetationsschub gegeben, erklärt Thomas Neubert, der Leiter des Sachgebiets Grünordnung und Umweltschutz im Olchinger Rathaus. Und je mehr und je schneller das Grün auf und um Olchings Plätzen sprießt, desto öfter muss der Bauhof ausrücken, um die Bepflanzung in Schuss zu halten. Vegetationsschübe wie der im vergangenen Jahr kommen immer wieder vor, Grund genug, das Grünflächenmanagement der Stadt neu zu organisieren. Ein entsprechendes erstes Rahmenkonzept stellte Neubert in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses vor.

Kreisel Nöscherplatz

Repräsentativer Kreisel: Der Kreisverkehr am Nöscherplatz ist einer der markantesten Punkte in der Olchinger Innenstadt. Als solcher soll er spätestens alle sieben Tage auf Vordermann gebracht werden.

(Foto: Günther Reger)

Es unterteilt die zu pflegenden Bereiche in vier Kategorien. Je höher die Kategorie, desto häufiger wird sie gepflegt. Zur den repräsentativen Flächen, der ersten Kategorie, die täglich bis einmal pro Woche gepflegt werden müssen, gehören Plätze im Innenstadtbereich, wie etwa der Kreisverkehr am Nöscherplatz. Nur alle zwei bis drei Wochen hingegen sollen die Bauhofmitarbeiter ausrücken, um die Flächen der Kategorie zwei ansehnlich zu erhalten. Dazu gehören Einfallstraßen, Friedhöfe und Denkmäler. Seiten-, Nebenstraßen und Wohngebiete fallen nach der vorläufigen Einteilung in die dritte Kategorie und würden demnach alle drei bis vier Wochen in Schuss gehalten werden. Am wenigsten pflegeaufwendig beurteilt Neubert Bereiche außerhalb von Wohngebieten, wozu Teile des Gewerbegebiets Geiselbullach gehören, aber auch Straßen, wie etwa die Gröbenzeller- und Allacherstraße im Graßlfinger Moos.

Allacher Straße

Straßen im Außenbereich, wie hier die Allacher Straße, zählen zur am wenigsten pflegeintensiven Kategorie des neuen Grünflächenkonzepts.

(Foto: Günther Reger)

Diese Einteilung könnte sich aber im Zuge der weiteren Ausarbeitung noch ändern. Das Konzept sieht außerdem vor, dass Olching in Bereiche unterteilt wird, für deren Pflege künftig jeweils ein bis zwei Bauhof-Mitarbeiter als feste Ansprechpartner zuständig sind. Ein Vorschlag, den vor allem der FW-Fraktionsvorsitzende Ewald Zachmann lobt.

Verkehrsreferent Hans Biniek (CSU) erinnert im Zusammenhang mit der Neuorganisation daran, dass der Bauhof auch ein besonderes Augenmerk auf Stellen legen solle, an denen wuchernde Büsche eine Sichtbehinderung im Straßenverkehr darstellten. Das sei etwa an der Blaumeisenstraße der Fall.

Während der wärmeren Monate wird der Bauhof zudem zusätzlich von drei Saisonkräften unterstützt, das bedeutet um die Pflege der Grünflächen kümmern sich zurzeit insgesamt 34 Mitarbeiter. Das neue Konzept, so erklärt Bauamtsleiter Markus Brunnhuber, bedeute künftig nicht mehr Arbeit für das Personal. Die Arbeit sei nur anders organisiert. Bürgermeister Andreas Magg (SPD) erklärt: "Im Hintergrund steht die Frage, wie ich mit dem vorhandenen Personal und den Mitteln unsere Stadt optimal pflegen kann." Deshalb hält Magg die Beschwerde einer Anwohnerin, die die Referentin für Grünanlagen Lydia Bodensteiner (SPD) einbringt, für unverständlich. Diese kritisiere den Bauhof, wenn sie am Nöscherplatz-Kreisverkehr Unkraut entdecke. "Wir verwalten auch öffentliche Gelder", sagt Magg dazu. Solle die Verkehrsinsel ohnehin neu bepflanzt werde, mache es kurz zuvor einfach keinen Sinn, Mitarbeiter dafür abzustellen, einzelne Pflanzen auszureißen.

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