Die Mesnerin Elke Winterer:Pflichtaufgabe des Herzens

Elke Winterer

Mesnerin Elke Winterer.

(Foto: Günther Reger)

"Meine Eltern hatten mit Kirche nicht viel am Hut."

Von Franziska Stadlmayer

3In der Kirche fühlte sich Elke Winterer schon immer wohl. "Das ist schon lustig, denn meine Eltern hatten mit Kirche nicht viel am Hut", erzählt die gebürtige Rheinländerin. Nach dem Umzug nach Fürstenfeldbruck pausierte ihr kirchliches Engagement einige Jahre. "Als meine Tochter zur Kommunion kam, war ich wieder voll dabei", erinnert sich die 71-Jährige. Nach der Betreuung einer Kommuniongruppe kam die Firmungsgruppe und schließlich die Frage der Pfarrei St. Bernhard, ob die engagierte Kirchgängerin den hauptamtlichen Mesner nicht ab und an vertreten könnte. "Ich habe da ausgeholfen und hatte Spaß daran", erzählt Winterer.

Als der Mesner in den Ruhestand ging, übernahm sie den Posten der Mesnerin als Teilzeitstelle. Elke Winterer, die zusätzlich im Besuchsdienst der Kirche engagiert ist, übt das Amt nun seit 25 Jahren mit Begeisterung aus. "Ich hatte eine bisschen Angst, dass sie mich mit 65 Jahren in den Ruhestand schicken", gibt sie lachend zu. Doch das wurde nicht verlangt, weshalb sie nun gerne weitermachen würde, bis "ich nicht mehr will, oder nicht mehr kann". Zu ihren Aufgaben gehört vor allem die Vorbereitung der Gottesdienste, dabei kümmert sie sich um die Gewändern für die Ministranten, richtet das Priestergewand her und hat ein Auge darauf, dass alles Nötige bereit liegt. Nach dem Gottesdienst heißt es Aufräumen und sich um hundert Kleinigkeiten kümmern, die in der Kirche anfallen. Ihre Arbeit erfordert Flexibilität, während die Gottesdienste lange vorher bekannt sind, stehen die Termine für Taufen oder Hochzeiten manchmal erst wenige Tage vorher fest. Die schlechte Planbarkeit stört sie aber nicht: "Ich mach das total gerne, deshalb ist es für mich keine Last", betont Winterer. Vor dem Osterfest kommt noch einmal ein besonderer Aufwand auf sie zu, alle Gottesdienste rund um das Auferstehungsfest wollen gut vorgeplant sein. "Ich schreibe mir Listen, dass ich da nichts vergesse", erklärt sie. Trotz der vielen Arbeit ist Ostern für sie doch ein besonderes Fest: "Die Leidensgeschichte hat mich immer schon sehr beeindruckt." Diese Leidensgeschichte, die in der Auferstehung ende, könne man gut auf das heutige Leben übertragen. Die Mesnerin ist überzeugt: "Nach einer schweren Zeit kommt auch wieder Entlastung." Für Elke Wintere ist das die hoffnungsvolle Botschaft des Osterfestes.

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