Die FDP:Liberales Erbe

Podium Eichenau

Jurist und Eichenauer von Geburt an: Peter Münster (FDP).

(Foto: Günther Reger)

Peter Münster vertritt klassische Ziele der FDP

Von Erich C. Setzwein

Für Peter Münster ist es weniger eine Pflichtaufgabe als eine Ehrensache, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Seit er 1990 bei den Kommunalwahlen für die FDP antrat und ein Mandat bekam, hat er seinen Platz im Gemeinderat bei allen folgenden Wahlen behalten. Auch sein Motto, mit dem er 1990 im Wahlkampf warb, ist bis in diesen Bürgermeisterwahlkampf geblieben. Es ist ein Zitat von Theodor Heuss aus dem Jahr 1950: "Das wichtigste im Staat ist die Gemeinde, das wichtigste in der Gemeinde ist der Bürger."

Münster, Rechtsanwalt und Aufsichtsratsvorsitzender der Baugenossenschaft Eichenau, ist mit gerade mal 50 Jahren der älteste unter den vier Kandidaten dieser Bürgermeisterwahl. Er ist Jurist, er ist der Bewerber mit der längsten Gemeinderatserfahrung, und er ist seit Geburt Eichenauer. Auch wenn er nicht einmal von einer Handvoll Mitglieder nominiert worden ist, so kann Münster doch auf seine Bekanntheit in Eichenau bauen, aber auch auf eine kompakte liberale Basis. Für seinen Wahlkampf kann er sich keinen Bundestags- oder Landtagsabgeordneten zur prominenten Unterstützung holen, wie Dirk Flechsig von der CSU es tun kann. Es gibt die liberalen Politiker auf diesen Ebenen zur Zeit nicht. Auch ein ganzes Programmheft, wie es seine Mitbewerber vorlegen, kann Münster nicht vorweisen. Aber mit seinem schlanken Faltblatt ist er fast beim ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, dem der Satz zugeschrieben wird: "Alles, was nicht auf einer Schreibmaschinenseite zusammengefasst werden kann, ist weder durchdacht noch entscheidungsreif."

In Münsters knappen Ankündigungen für seine Amtszeit als Bürgermeister stehen ebenso der Wunschtraum, Leben und Arbeiten an einem Ort zusammenzubringen, wie die deutlich Reduzierung der Straßenausbaubeiträge. Das eine, das Wünschenswerte, will Münster durch eine weitsichtige Planung ermöglichen, er will neuen Wohnraum nördlich der Bahnlinie schaffen und in direkter Nähe auch die Infrastruktur für die ortsnahen Arbeitsplätze schaffen. Als einziger Kandidat nennt er jene Einwohnerzahl, vor der vielen seiner Kommunalpolitikerkollegen zu grausen scheint: 15 000.

Eine solche Entwicklung hat Folgen: Kindertagesstätten müssten erweitert werden, mehr Klassenzimmer wären in den Schulen nötig, und vor allem dürften die Mieten nicht ins Uferlose steigen. Münster blickt in seinem Programm auf die neuen Kindergärten und Krippen zurück und sagt: "Ich möchte, dass sich dies fortsetzt." Mit Hilfe der Baugenossenschaft möchte er weiter günstige Mieten in Eichenau ermöglichen.

Das Heuss-Zitat im Hintergrund, legt Münster Wert darauf, die Bürger von Abgaben zu entlasten. Am teuersten ist es für die Eichenauer, wenn die Straßen ausgebaut werden. Also solle die Gemeinde einen höheren Anteil selbst bezahlen. Und Münster wäre nicht bei der FDP, wenn er nicht ein besonderes Auge auf die Wirtschaft hätte. Damit es Eichenau weiter gut geht, müssten Handel und Gewerbe Vorteile haben, neue Firmen angesiedelt werden. Wird Münster Bürgermeister, will er im Rathaus die Stelle eines Wirtschaftsförderers schaffen.

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