Der Kirchenmusiker Simon Probst:Kontakt mit den Menschen

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Kirchenmusiker Simon Probst. (Foto: Günther Reger)

"Langweilig wird's nicht", erklärt der hauptberufliche Kirchenmusiker.

Von katharina knaut

1Ein Gottesdienst ohne Musik ist wie eine Kirche ohne Altar - völlig undenkbar. Das eine geht nicht ohne das andere, findet auch Simon Probst, Kirchenmusiker der katholischen Pfarrgemeinde St. Bernhard. Er spielt zu den Gottesdiensten, organisiert die verschiedene Chöre und sucht die passende Literatur heraus. Nebenher gibt er noch Orgelunterricht. "Langweilig wird's nicht", erklärt der hauptberufliche Kirchenmusiker.

Der Glauben hatte für ihn schon immer eine Bedeutung. Bereits in seiner Kindheit betätigte er sich als Ministrant. Hinzu kam seine Liebe zur Musik. In dieser Hinsicht bevorzugte er jedoch seit jeher Instrumente, auf denen man Melodie und Begleitung in einem spielen konnte. Am Anfang war das noch Akkordeon, später versuchte er sich an der Orgel. Die Liebe zu diesem Instrument hat sich bis heute gehalten. Vor allem reizen ihn die unterschiedlichen Klangfarben und Variationsmöglichkeiten. Daraus ergebe sich auch nach all den Jahren immer noch eine Herausforderung. Zu seinem Bedauern beschränkt sich sein Alltag nicht nur auf das Musizieren. Die Büroarbeit gehört zu seinem Beruf genauso dazu wie das Musizieren. "Man muss mit dem Computer und seinen Programmen genauso gut umgehen können wie mit der Orgel," erklärt er. Zum Teil nehme die Büroarbeit sogar überhand. "Da muss man schauen, dass man zum Üben kommt." Mit viel Glück ist das bei ihm etwa viermal pro Woche, und auch dann nur vormittags.

Aus diesem Grund liebt er die Osterzeit besonders. In der Woche vor den Feiertagen konzentriere sich alles auf die Musik, erklärt er. Die ganze organisatorische Vorarbeit hat man größtenteils schon in den Wochen davor erledigt. Die Vorarbeit und die ersten Proben für Ostern beginnen bereits kurz nach Weihnachten, berichtet er. Dennoch ist die Karwoche aufgrund der geballten Gottesdienste für ihn mit sehr viel Stress verbunden. In den letzten Woche erschrecke er jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, meint Probst. "Ich denke dann immer, es ruft ein erkälteter Tenor an, um mir abzusagen." Nach dieser geballten Woche bräuchten die meisten auch erst einmal Urlaub.

Dennoch liebt er seinen Beruf und nicht nur wegen der Musik. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Chören und den Orgelunterricht komme er viel mit Menschen zusammen: "Diesen Kontakt finde ich schön."

© SZ vom 26.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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