Der Ferienreporter:Ansprechpartnerin für Urlauberwünsche

Sarah Schauer

Erste Anlaufstelle für jeden Gast ist Sarah Schauer, Rezeptionistin im Romantikhotel zur Post in Fürstenfeldbruck.

(Foto: Günther Reger)

Die Fürstenfeldbrucker Rezeptionistin Sarah Schauer ist in ihrem Arbeitsalltag eine gefragte Person

Von Verena Niepel, Fürstenfeldbruck

Am Tresen des Romantikhotels zur Post geht es zu wie in einer Kommandozentrale. Das Telefon blinkt und klingelt ununterbrochen, die Rezeptionistin nimmt eine Reservierung entgegen, gleichzeitig weist sie mit geübter Hand, Gästen den Weg, die orientierungslos im Eingangsbereich herumirren. Eine Frau, die ihren Zimmerschlüssel abholen will, muss sich noch etwas gedulden, weil das Zimmer noch nicht fertig ist. "Frühstück ist von sieben bis zehn Uhr, bei Ankunft nach 23 Uhr muss die Hintertür benutzt werden und das Rauchen ist verboten", wie ein Mantra werden ihr an der Rezeption schon einmal die wichtigsten Regeln mitgeteilt.

Dabei ist es zur Mittagszeit noch ruhig, nachdem viele Gäste morgens an- und abreisen. Wie es sich wohl anfühlt, wenn man selber arbeiten muss, wo andere Urlaub machen? Für Sarah Schauer, Rezeptzionistin, ist es ganz normal, "wie bei jedem anderen Job auch", erzählt sie. Bevor sie eine Ausbildung als Hotelfachfrau gemacht hat, war sie Floristin. Doch der Betrieb musste schließen und auf Rat ihres Vaters fing sie dann eine Ausbildung im Hotel an. Dabei war es nicht gerade ihre Traumvorstellung. "Die ersten Jahre waren schlimm", erzählt die junge Frau. Der Job als Hotelfachangestellte ist ein Knochenjob, am Wochenende und bis spät am Abend muss gearbeitet werden. Für Hobbys bleibt wenig Zeit und wenn die Freunde am Wochenende frei haben, ist man selbst oft schon ab früh morgens auf den Beinen.

Schon ist die Rezeptionistin wieder gefragt, zwei junge Herren in Anzug und mit Kameraausrüstung möchten wissen, ob man denn im Restaurant auch etwas "G'scheits" zu essen bekommt. "Na klar", antwortet sie und schwärmt von französischer Fischsuppe und Tafelspitz Auch wenn es viel zu tun gibt, habe die Arbeit an der Rezeption ihre Vorteile, sagt Sarah Schauer. Der Beruf ist abwechslungsreich, die immer wieder neuen Gäste und Herausforderungen sorgen dafür, dass man nie auslernt.

In der Ausbildung soll der Auszubildende alle Bereiche kennen lernen. Für Sarah Schauer waren "Banketts" das interessanteste, das heißt Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Geburtstage. Dreiviertel der Gäste im Romantikhotel sind allerdings Geschäftskunden. Trotzdem erlebt die 23-Jährige immer wieder skurrile Sachen. Oft erhält sie Anfragen nach einem Swingerclub, der im Hotel sein soll, gemeint ist allerdings der Club im Gewerbegebiet, der das Hotel bei seinen Empfehlungen aufgelistet hat.

Egal, um was es geht, die Rezeptionistin muss immer freundlich bleiben, denn sie ist die erste Anlaufstelle des Gastes für jedes Anliegen. "Ob jemand ein Heftpflaster braucht oder eine Babyflasche, die aufgewärmt werden muss, wir kümmern uns um alles", betont die Kollegin von Sarah Schauer. Bei großen Hotels gibt es verschiedene Büros für unterschiedliche organisatorische Bereiche, doch im Romantikhotel zur Post läuft alles an der Rezeption zusammen.

Multi-Tasking ist das Stichwort, doch stressen lässt sich Sarah Schauer hinter dem Tresen nicht. "Auch wenn 1000 Millionen Dinge hier zusammenlaufen, ich muss ja nicht alles selber machen, nur weiter delegieren", verrät sie. Wenn sie selber ins Hotel geht, ist sie dafür besonders aufmerksam: "Dann gucke ich viel genauer hin", so Sarah Schauer. In ihren letzten Ferien ist sie aber daheim geblieben. Da kann sie dann auch mal richtig von ihrem Arbeitsalltag abschalten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: