Auf Initiative der Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck hat sich Ende April ein neues "Bündnis für Demokratie" gegründet, dem Einzelpersonen, Parteien und Verbände angehören. Das neue Bündnis ruft zu einer "Mitmach-Aktion" am Freitag, 7. Juni, um 15 Uhr auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Fürstenfeld auf. Um den Schriftzug "Demokratie - Ja, bitte" sollen sich die Teilnehmenden in Form eines großen Herzes aufstellen. Die Veranstaltung findet bewusst zwei Tage vor der Europawahl statt, um klarzumachen, dass freie und faire Wahlen ein Privileg seien, das es zu nutzen und zu schützen gelte, erklärten die Initiatoren.
Anlass für die Gründung war die Lichteraktion "Nie wieder" am Samstag, 10. Februar, auf dem Klosterareal, an der sich mehr als 2 000 Menschen beteiligten. Damals fanden in Germering und Puchheim ebenfalls Kundgebungen statt, die sich gegen rechts und insbesondere die AfD richteten. In Germering wurde in Redebeiträgen auch die Abschottung gegen Geflüchtete sowie Bezahlkarten für Asylbewerber kritisiert, die die demokratischen Parteien zu verantworten haben.
Auf Einladung der Bürgerstiftung trafen sich 37 Personen, die Ziele und Aufgaben sowie eine Gründungserklärung formulierten. Mit dem Logo "Demokratie - ja, bitte" sowie in den sozialen Medien will das Bündnis in der Öffentlichkeit auftreten. Das Bündnis trete "für die Stärkung unserer Demokratie ein, um den in jüngster Zeit verstärkten demokratiefeindlichen Strömungen in unserer Gesellschaft entgegenzutreten", heißt es in der Gründungserklärung. Als "unverhandelbare Basis" gelte das Grundgesetz der Bundesrepublik mit seinen "unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt".
Die parlamentarische Demokratie sei ein Verfahren, um Mehrheiten zu bilden und den Mehrheitswillen umzusetzen, während gleichzeitig die Rechte von Minderheiten geschützt würden. Voraussetzung dafür sei "der offene Dialog auf Augenhöhe". Dabei könnten "tragfähige politische und gesellschaftliche Kompromisse gefunden werden, ohne dass es Gewinner und Verlierer gibt". Das Bündnis wolle diesen Modus "vorleben", in dem es Räume für Kommunikation schaffen, "lebendige Demokratie" sowie das Zuhören fördern wolle. Damit wolle man zeigen, "dass es ein funktionierendes Miteinander gibt in unserer oft sehr auseinanderdriftenden Gesellschaft".
Die Bündnisteilnehmer wollen sich gegenseitig stärken durch Begegnung und Vernetzung. Sie wollen "die Gefährdungen unserer Demokratie aufzeigen und dagegen die Stärken und Vorteile unserer Demokratie herausstellen". Gefördert werden soll die aktive Teilhabe aller Menschen an der Demokratie und erreicht werden, dass sich mehr Menschen an den Wahlen Land beteiligen.
Ausdrücklich fordert das Bündnis alle Bürgerinnen und Bürger auf, die die Gründungserklärung unterstützen können, sich anzuschließen.