Debatte über Corona-Maßnahmen in Germering:Dementi der Rektorinnen

Debatte über Corona-Maßnahmen in Germering: Mit Sprühfarbe hat Rektorin Claudia Frisch die Bereiche markiert, in denen die Schüler sich in den Pausen aufhalten dürfen.

Mit Sprühfarbe hat Rektorin Claudia Frisch die Bereiche markiert, in denen die Schüler sich in den Pausen aufhalten dürfen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Kerschensteiner und Eugen-Papst-Schule weisen den Vorwurf zurück, Hygienepläne würden nicht eingehalten

Von Ingrid Hügenell, Germering

Die Schulleiterinnen der Kerschensteiner und der Eugen-Papst-Schule in Germering widersprechen deutlich den Behauptungen eines Schülervaters, an den Schulen würden die Hygienepläne nicht eingehalten. "Von chaotischen Zuständen kann gar nicht die Rede sein", sagt Gabriele Pfob, Leiterin des Eugen-Papst-Förderzentrums. Im Gegenteil gehe es an der Schule "vollkommen geregelt" zu. Claudia Frisch, Rektorin der benachbarten Kerschensteiner Schule, kann die Vorwürfe, die der Schülervater Friedrich Pöltl via SZ geäußert hatte, "überhaupt nicht nachvollziehen".

Pöltl hatte behauptet, die Schüler der beiden Bildungseinrichtungen mischten sich auf dem Pausenhof, viele trügen keine Masken, es gebe zu wenig Aufsichten. "Das stimmt hinten und vorne nicht", sagt Frisch. "Ich weiß gar nicht, woran er das festmachen will, dass sich die Schüler mischen. Wir haben ja schließlich keine Schulkleidung."

Wie beide Rektorinnen übereinstimmend berichten, haben die 460 Schüler der Kerschensteiner und die 220 der Eugen-Papst-Schule zeitlich und räumlich getrennt Pause. Auf dem Pausenhof der Kerschensteiner Schule seien für jede Klasse einzelne Bereiche farbig markiert, die Schüler wüssten, dass sie sich nur darin aufhalten dürfen. Und das auch nur mit Masken, weil die Abstände in den etwa 60 Quadratmeter großen Flächen nicht eingehalten werden können, erklärt Frisch. Durchschnittlich 20 Schüler seien in den Klassen.

An ihrer Schule werde genau darauf geachtet, dass der Hygieneplan eingehalten wird, betont Frisch. Zu Beginn der Pause essen und trinken die Kinder und Jugendlichen ihr zufolge im Klassenzimmer, danach gehen sie mit den Masken in den Pausenhof. Dort müssten wegen des begrenzten Platzes die Masken aufbleiben. Abnehmen dürften die Schüler die Mund-Nasen-Bedeckung beim Stoßlüften im Klassenzimmer. Dabei müssten aber alle auf ihren Plätzen sitzen bleiben. "Die Schüler tragen das Hygienekonzept gut mit", berichtet Frisch. "Es klappt schon." So sei erst vorige Woche eine Klasse in Quarantäne geschickt worden, es sei nur ein Schüler und kein einziger Lehrer positiv getestet worden. Auch an der Eugen-Papst-Schule gab es bereits Quarantäne-Anordnungen.

Was beide Schulleiterinnen ärgert: Pöltl wandte sich gleich an die SZ und sprach nicht mit den Schulen über seine Beobachtungen. Gabriele Pfob versichert ebenfalls, die Hygienemaßnahmen würden eingehalten, auch die Eltern trügen sie gut mit. Sie habe sich allerdings schon rechtfertigen müssen, "dass wir so strikt sind. Alle Kinder tragen überall Masken, außer in den Tragepausen, die man gewähren muss. Ich will aber nicht ausschließen, dass man manchmal Kinder daran erinnern muss." Selbst die Vorschulkinder müssten in der Schule Mund und Nase bedecken, "das wäre sonst nicht stimmig". Nur drei der 220 Schülerinnen und Schüler des Förderzentrum seien mit ärztlichem Attest von der Maskenpflicht befreit. Ihr Fazit: "Die Kinder machen prima mit." Für die Lehrer bedeuteten die Hygienevorschriften einen unglaublichen Mehraufwand. Es ärgere sie, dass Pöltl ein völlig falsches Bild gezeichnet habe in der schwierigen Situation.

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