Süddeutsche Zeitung

Coronavirus:Maskenpflicht im Unterricht

Landratsamt reagiert mit Anordnungen für Schulen und Kitas auf Infektionszahlen

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Ältere Schüler müssen von Montag an auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das ordnete das Landratsamt Fürstenfeldbruck am Freitag an. Grund sind die steigenden Zahlen von positiv getesteten Kindern und Jugendlichen an verschiedenen Schulen im Landkreis. Die Behörde rechne damit, dass der Inzidenzwert von 35 übers Wochenende im Landkreis erreicht wird, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. Die Maskenpflicht im Unterricht gilt für alle Schüler von der Jahrgangsstufe fünf an. Jüngere Schüler dürfen den Mund-Nasen-Schutz während des Unterrichts ablegen. Eine Maskenpflicht gilt von Montag an auch für die Beschäftigten in Kinderbetreuungseinrichtungen. Weitere Anordnungen wegen Corona traf die Kreisbehörde am Freitag noch nicht. Man warte erst einmal die Entwicklung der Infektionszahlen in den kommenden Tagen ab, hieß es.

Das Amt gab zudem bekannt, dass mehrere sechste Klassen der Mittelschule-West in Fürstenfeldbruck in Quarantäne sind, ebenso zwei achte Klassen. In häuslicher Isolation befinden sich auch die Schüler einer neunten Klassen des Gymnasiums Gröbenzell. Außerdem gibt es unter den Buben und Mädchen, die den "Denk mit"-Kindergarten in Germering besuchen, ein weiteres Kind, das positiv auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet worden ist. Die Gruppe, die das Kind besucht, ist bereits in Quarantäne. Dazu hieß es aus dem Landratsamt, dass Kinder, auch wenn sie nicht infiziert sind, aber Kontakt zu einer infizierten Person gehabt haben, immer als Kontaktpersonen der Kategorie eins eingestuft werden. Das bedeutet für die Kinder, dass sie grundsätzlich 14 Tage zu Hause bleiben müssen. Auch ein negatives Testergebnis ändert daran nichts.

Neben der Maskenpflicht für Erzieherinnen und Erzieher müssen Kinderbetreuungseinrichtungen von Montag an auch wieder feste Gruppen von Buben und Mädchen bilden, um die Nachverfolgbarkeit von Ansteckungen zu erleichtern.

Die Anordnungen entsprächen dem Drei-Stufen-Plan des bayerischen Gesundheitsministeriums, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts. Empfohlen wird dieses Vorgehen, wenn der Inzidenzwert die Zahl 35 überschreitet. Dieser Wert gibt an, wie viele Personen von 100 000 Einwohnern eines Kreises oder einer Stadt sich in den zurückliegenden sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Für Fürstenfeldbruck betrug der Inzidenzwert am Freitag 29,18. Den Wert gibt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit jeden Tag bekannt. Weil das Landratsamt damit rechnet, dass der Wert von 35 Anfang der kommenden Woche erreicht wird, hat es die genannten Anordnungen schon einmal im Vorgriff veranlasst. "Das Infektionsgeschehen im Landkreis findet nach dem Ferienende neben den Reiserückkehrern auch vermehrt bei Kindern, die Schulen und Kitas besuchen, statt", schreibt die Kreisbehörde. Von Quarantäne betroffen sind momentan sieben Schulen und drei Kindertageseinrichtungen.

Am Freitag sind elf weitere Coronafälle bekannt geworden. Eine positiv getestete Person kehrte von einer Reise nach Südosteuropa zurück. Sechs Neuinfizierte gehören zu einem Familienverband, zu dem bereits vorher Kontaktpersonen gezählt wurden.

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Quelle:
SZ vom 26.09.2020
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